Wunder von Köwerich

KÖWERICH. Ihr Markenzeichen sind lustige Mundartstücke: Seit 50 Jahren spielen engagierte Laiendarsteller im Theaterverein Köwerich. Beim Jubiläumsfest wurden die drei Gründer von 1954 zu Ehrenmitgliedern ernannt.

1954 - dieses Jahr ist der Nachwelt in Erinnerung geblieben durch das Wunder von Bern. Nicht ganz so brisant, aber doch in lebendiger Erinnerung gehalten wird in Köwerich ein anderes kleines Wunder. Drei theaterbegeisterte junge Männer gründeten damals den örtlichen Theaterverein und schafften es auf Anhieb, 45 Mitglieder zu gewinnen. 50 Jahre später erinnern sich Josef Knodt, Aloys Jostock und Rudi Blesius beim Jubiläumsabend im Jugendheim zurück. Der Vorsitzende Thomas Classen dankt ihnen für ihr Engagement und überreicht ihnen die Urkunden ihrer Ehrenmitgliedschaft. Doch es ist nicht nur Erinnerung an früher Geleistetes: Im heute 190 Mitglieder starken Verein helfen die drei, wo sie nur können. Jostock ist wie damals als Spielleiter tätig, Blesius fungiert nun als Bühnenbauer. Schwierige Zeiten mußte der Verein in den 1960ern bestehen, als mit dem aufkommenden Fernsehen das Interesse am Theater abflaute. In den 70er Jahren kam die Begeisterung zurück und hielt an - alle Vorstellungen der letzten Jahre, alles Lustspiele, waren restlos ausverkauft. 1989 wagte sich die Theatergruppe unter Leitung von Doris Scholtes erstmals an ein Mundartstück heran. Die Auftritte in "Kewijer Platt” (Köwericher Dialekt) sind zum Markenzeichen geworden. Zum Jubiläum studierte die Jugendgruppe erstmals ein Stück in Mundart ein, den Sketch "Die Klausener Bochs”, der die Zwerchfelle des Publikums strapazierte. Auch die befreundeten Gastvereine Trier-Feyen und Reil trugen zum Programm bei.

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