Wurst wie aus dem Räubermärchen

SAARBURG. Auch dieses Jahr ließ das Wetter die Organisatoren des "Goldenen Oktobers" nicht im Stich: Bei 15 Grad und strahlendem Sonnenschein flanierten die Saarburger und ihre Gäste gut gelaunt an den Ständen des Bauern- und Kunsthandwerkermarktes vorbei oder warfen einen Blick in die geöffneten Geschäfte.

"Die Männer sind an solchen Tagen geduldiger als sonst", sagt Hedi Krauth, Verkäuferin in der Boutique vis á vis und lacht dabei. "Sie trinken gemütlich einen Espresso und lassen ihren Frauen genug Zeit zum Anprobieren." Großes Lob gab es auch für die Verkaufsstände dieses Jahr. "Die sind wirklich sehr schön. Mehr Handwerkliches und wenig Billigware oder fliegende Händler."Mehr Qualität, Handwerk und Kunst

Wie viele andere hatte auch dieses Fachgeschäft Werke des Saarburger Künstlers Josef Kochems im Schaufenster ausgestellt. Extra für diesen Tag hatte die Stadt eine Galerie eingerichtet, in der das Leben des Saarburger Originals in Bildern bewundert werden konnte.Produkte wie aus einem Räubermärchen gab es dagegen bei Ingrid und Ottmar Rauen aus Beurig zu kaufen. Rotwildschinken, Dammwildwurst und Wildsalami hingen, ordentlich aufgereiht, an der mit Fellen geschmückten Holzhütte. "Ist das Zwiebelmettwurst?", fragte eine Frau neugierig und deutet auf den kleinen Teller mit Probierhäppchen. "Nein", antwortete Jäger Ottmar Rauen stolz, "das ist Dammwildpaté! Alles aus eigener Schlachtung." Auch das passende Gulasch kam gut an. "Herrlich", schwärmten die Eheleute Borens aus Trassem und prosteten sich genüsslich mit einem Glas Rotwein zu.Anne Funk vom Blumenkörbchen Hetzerath war ebenfalls zufrieden. "Dieses Jahr kaufen die Leute sehr viele Türkränze", erzählte sie. "Wichtig ist, dass alles aus Naturmaterialien ist." Der Renner waren die niedlichen Holzbänke aus Birkenstöcken. "Das war meine Idee", sagte sie stolz, "ich konnte gar nicht so viele ins Auto laden, wie ich hätte verkaufen können."Naturmaterialien verarbeitet auch Korbflechter Wolfgang Gladziewski. "Die ungeschälten, grünlichen Weidenzweige stammen von Steinweiden an der Mosel", erklärte er. "Die muss ich erst drei Wochen in Wasser einweichen, bevor sie flechtfertig sind." Die geschälten Zweige bezieht er aus Spanien. Für einen mittelgroßen Einkaufskorb benötigt Wolfgang Gladziewski etwa zwei Stunden. Seinen Ausklang fand der Aktionstag um 19 Uhr in der Stadthalle mit einem Gemeinschaftskonzert der Musikvereine Saarburg und Harmonie Könen 1904.

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