Zähltag für Kormorane

SCHODEN. (red) In einer besonderen Disziplin sollen sich am Samstag Angelfreunde in ganz Rheinland-Pfalz üben: Kormorane zählen.

Die Schäden, die überwinternde Kormorane in allen Binnengewässern des Landes anrichten, führten stets zu heftigsten Klagen der Berufsfischer sowie der Angel- und Freizeitfischer an Rhein, Mosel, Saar und Sauer. Besonders betroffen sind hier die sensiblen Nebengewässer dieser Flüsse. Die Behandlung dieser Fisch fressenden und geschützten Vogelart hat schon zu mancherlei Streitigkeiten zwischen Fischern und Vogelschützern geführt.Ziel: objektive Zahlen ermitteln

Durch die aktuelle Erhebung, die durch die Arbeitsgemeinschaft der Freizeitfischereiverbände Rheinland-Pfalz als Interessenvertretung der organisierten Angler koordiniert wird, will man nun endlich auch objektive Zahlen der zur Zeit überwinternden Kormorane ermitteln. Die bisherigen Angaben schwanken für Rheinland-Pfalz zwischen 2000 und 5000 Vögel - "je nach Interesse der Zählenden", wie der Vorsitzende des Landesfischereibeirates Georg Ohs ergänzt.Landeseinheitliche Zähl- und Erhebungsbögen hierzu haben die Dachverbände an rund 500 rheinland-pfälzische Angelsportvereine geschickt.Die Vereine sollen die Erhebungen vor Ort organisieren. Gezählt werden die Kormorane an ihren Schlafplätzen - zumeist Bäume - ab etwa 16 Uhr bis zum Einbruch der Dunkelheit. "Um diese Zeit jagen sie nicht mehr und sind zurück an ihre Schlafplätze geflogen", meint Ohs.Die größten Kormoranaufkommen an den heimischen Gewässern im Bezirk Trier bestehen an der Moselstaustufe Detzem, in Schweich-Issel, auf den Moselinseln Hahnenwerth und Pferdeinsel Trier, sowie an der Staustufe Feyen.Weiter Großkolonien sind bei Bewingen/Kyll, Bollendorf/ Sauer;, Wiltingen, Schoden, Taben-Rodt und an der Saarschleife bei Mettlach.Erhebungen zum winterlichen Kormoranbestand laufen derzeit in ganz Europa. Sie sollen Aufschluss geben über die Verteilung der Zugvögel in verschiedenen Ländern Europas und Nordafrikas im Winter."Kormorane stören biologisches Gleichgewicht"

"Die Kormorane fressen insbesondere alle junge und mittlere Fischarten, die für den Nachwuchs sorgen sollen, und stören so das biologische Gleichgewicht in unseren Binnengewässern", erläutert Georg Ohs aus Schoden, Präsident der Fischer-Union-West, im Deutschen Angler-Verband Landesverband Rheinland-Pfalz.Deshalb seien Kormorane bei zahlreichen Berufsfischern, Teichwirten und Angelfischern so unbeliebt. Daher müsse man versuchen, die Zahl der jagenden Kormorane auf eine tierschutzgemäße Art und Weise zu reduzieren, meint Ohs.

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