Zahlen Konzer zu viel für Wasser? - TV-Leser fordert Gründung eines Zweckverbands, um die Preise niedrig zu halten

Konz · TV-Leser Max Brauer kritisiert die Wasserhaushaltspläne der Konzer Verbandsgemeindewerke. Er ist der Meinung, dass die Wasserpreise deutlich niedriger sein müssten. Die Rathausspitze widerspricht dieser These und rechtfertigt die jüngst vom Verbandsgemeinderat beschlossenen Preisänderungen.

Konz. "Die Wasserpreise in der Verbandsgemeinde (VG) Konz weichen um mehr als 50 Prozent von denen der VG Schweich ab." Das rechnet Max Brauer vor. Er lebt mit seiner Frau in Konz-Könen. Ende 2015 hat er mit einem befreundeten Ehepaar aus Schweich verglichen, was sie jeweils an die zuständigen Werke zahlen. Bei Brauer waren das 626,40 Euro, bei den Freunden betrug die Summe 413,32 Euro. Verbrauch, Grundstücksgröße und andere Berechnungsgrößen seien laut Brauer gut miteinander vergleichbar, wie auch die topographischen Rahmenbedingungen der zwei Verbandsgemeinden."Keine Sparimpulse"


Brauers in einem Leserbrief zum TV-Artikel "Konzer zahlen künftig mehr fürs Trinkwasser" vom 19. November geäußerte Kritik: "Der Bericht führt an, dass der Rechnungsprüfungsausschuss die Abrechnung 2015 der Verbandsgemeindewerke nicht beanstandet habe." Als Argument für Defizite und fällige Preiserhöhungen eigne sich dieses Argument jedenfalls nicht. Auch seien - so Brauer - von diesem Gremium keine Impulse zu erwarten, wie gespart werden könne. Er rät den Verbandsgemeindewerken, enger mit den Kollegen in Schweich zusammenzuarbeiten, denn die wüssten, wie man das kostengünstiger macht. Ferner rät der Leser, den Wasserzweckverband Kylltal um die VG Konz zu erweitern: "Mit dessen Hilfe lässt sich günstigeres und weniger kalkhaltiges Wasser gewinnen", schreibt Brauer. Diesen Vorschlag habe auch schon der Technische Vorstand der Stadtwerke Trier, Arndt Müller, gemacht, auch wenn er die VG Konz in seinem Beitrag nicht ausdrücklich erwähnt habe.

Dieser Argumentation widerspricht die Verbandsgemeindeverwaltung Konz. Ihr Sprecher Michael Naunheim erklärt, dass ein Vergleich nur anhand der laufenden Entgelte keine Aussagekraft habe. "Der Unterschied der Kosten zwischen den beiden Verbandsgemeinden beruht zum Teil auf Investitionen, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten gemacht wurden. So hat die VG Konz etwa weniger Fördermittel für den Bau des Klärwerks Konz bekommen wie die VG Schweich beim Bau ihrer Anlage", erklärt der Pressesprecher.

Er weist auch darauf hin, dass in der VG Konz für die Wasserversorgung Brunnen gebohrt werden mussten, mit deren Hilfe Grundwasser gewonnen wird. Anders in der VG Schweich. Dort werde überwiegend Oberflächenwasser zur Wasserversorgung verwendet. Für einen Anschluss an den Wasserzweckverband Kylltal sei - so Naunheim - erst zu prüfen, ob nicht durch die Verbindung der beiden Wassernetze höhere Kosten entstehen würden, als die gegenwärtige Lösung verursacht. Die Verbandsgemeindewerke würden bereits seit 2009 mit den Werken der VG Saarburg bei der Wassergewinnung im Wawerner Bruch und im Mannebachtal kooperieren, man sei immer darauf bedacht, "wettbewerbsfähige Strukturen" zu schaffen.Extra

In seiner Sitzung Mitte November hat der Verbandsgemeinderat Konz die Preise für Wasser und Abwasser leicht erhöht (der TV berichtete). Das Wassergeld stieg Anfang 2017 um 20 Cent auf 1,95 Euro/Kubikmeter. Zugleich sinkt die Schmutzwassergebühr um 20 Cent auf 2,45 Euro/Kubikmeter. Der höhere Wasserpreis geht auf neu festgesetzte wiederkehrende Beiträge für Wasser (12 Cent je abrechenbaren Quadratmeter eines Grundstücks) und Schmutzwasser (fünf Cent je abrechenbaren Quadratmeter eines Grundstücks). Die Verwaltung kam für einen Vier-Personen-Haushalt mit einem 800 Quadratmeter großem Grundstück auf jährliche Mehrkosten von 58,21 Euro. itz

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