Zeit ist ein Geschenk

ZEMMER. Besinnliches zum Jahreswechsel boten der Kirchenchor St. Remigius Zemmer und der Jugendchor Fidei. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe "kulTour" erklangen geistliche Chormusik und Wortbeiträge zum Thema "Zeitenwende" in der Zemmerer Pfarrkirche.

Zur Ruhe kommen und in sich gehen: Das konnten die Besucher des feierlichen Abendlobs in der Zemmerer Kirche. Harmonisch eingestimmt wurden sie gleich zum Auftakt mit einem modernen Lied. "Meine Zeit steht in Deinen Händen" sang der Jugendchor Fidei unter Klavierbegleitung von Stephan Kreutz.Damit gaben die jungen Sänger das Thema vor, das Pfarrer Bernd Seibel in kurzen Textbeiträgen von verschiedenen Seiten beleuchtete. Zeitenwende finde nicht nur Jahr für Jahr, sondern auch Tag für Tag statt. Jeder Mensch lebe in einem ständigen Spannungsfeld von Licht und Schatten formulierte er. Um so wichtiger sei es, sich bewusst zu machen, dass Zeit ein Geschenk sei.Es lohne sich, sorgfältig damit umzugehen. "Jede Stunde ist ein Streifen Land, den man beackern kann, damit daraus Frucht wächst", sagte Seibel. Eingebettet waren die Denkanstöße in eine abwechslungsreiche Folge geistlicher Lieder aller Jahrhunderte, Orgelzwischenspiele und gemeinsamen Gesangs. Der Kirchenchor Zemmer brachte vor allem klassische Choräle zu Gehör. Darunter waren Werke von Mendelssohn Bartholdy, Saint-Saëns, Bach und Händel.Einen schönen Kontrast dazu bildeten die zeitgenössischen Lieder, die der Jugendchor Fidei in deutscher, englischer und lateinischer Sprache sang.Beide Chöre profitierten von der hervorragenden Akustik der geräumigen Kirche. Voll und wohlklingend präsentierten sich die Lieder.Höhepunkte waren zweifellos das doppelchörige "Lobe den Herrn meine Seele" aus dem 17. Jahrhundert und der ebenfalls von beiden Chören zusammen vorgetragene Schluss-Choral "Jesus bleibet meine Freude" von Johann Sebastian Bach. Die Stimmen der älteren und der jungen Sänger ergänzten sich perfekt.Finale freudiger und gelungener Schlusspunkt

Das Finale gelang freudig und schwungvoll. Auch die Orgel, gespielt von Roland Pauly, Organist am Helenenberg, trug zu dieser Stimmung bei.Bernd Seibel gab den Zuhörern das Gedicht "Stufen" von Hermann Hesse mit auf den Heimweg. Darin ermutigt der Dichter die Menschen, die verschiedenen Herausforderungen des Lebens anzunehmen, um nicht in Stagnation zu verharren. Nach so viel Nahrung für die Seele luden die Veranstalter zu Imbiss und Umtrunk ins angrenzende Pfarrhaus ein.Die nächsten Stationen der "kulTour" sind das Kindertheaterstück "Lustivix der Gaukler" am Samstag, 10. Januar, um 15 Uhr im Bürgerhaus Schleidweiler und Instrumentalmusik mit Sologesang am Sonntag, 18.Januar, um 18 Uhr in der Peter-Friedhofen-Halle auf dem Schönfelder Hof.

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