Zentrale Wärme auf den Schanzen

Die Entwicklung des Neubaugebiets "Auf den Schanzen" in Merzkirchen schreitet voran. Nun will die Gemeinde ein Konzept zur Versorgung der insgesamt 32 Häuser mit Nahwärme ausarbeiten lassen.

 In seiner jüngsten Sitzung beschloss der Gemeinderat Merzkirchen, ein Nahwärmekonzept für das Neubaugebiet „Auf den Schanzen“ (das Bild zeigt einen Planentwurf) entwickeln zu lassenTV-Archiv/Foto: Hermann Pütz

In seiner jüngsten Sitzung beschloss der Gemeinderat Merzkirchen, ein Nahwärmekonzept für das Neubaugebiet „Auf den Schanzen“ (das Bild zeigt einen Planentwurf) entwickeln zu lassenTV-Archiv/Foto: Hermann Pütz

Merzkirchen. Noch immer klettern die Öl- und Gaspreise, und ein Ende der Entwicklung ist nicht abzusehen. Gleichzeitig steigen der weltweite Energiebedarf und damit die Umweltbelastung durch Schadstoffe. In Deutschland hat die Industrie die Problematik erkannt - und will sie nun für sich nutzen.

Niedrige Kosten für den Abnehmer



So bieten Firmen aus der Region Gemeinden und Städten, die ein Baugebiet erschließen wollen, den Aufbau und den Betrieb von Anlagen zur Nahwärmeversorgung an. Niedrige Kosten beim Aufbau der Heizsysteme in den Häusern, moderate Verbrauchs- und Betriebskosten bei der Warmwasserbereitung und insgesamt weniger Schadstoffemissionen sind die Versprechen in diesem Zusammenhang.

Nun befasste sich auch Merzkirchens Gemeinderat mit dem Thema Nahwärmeversorgung und will ein adäquates Konzept für das geplante Neubaugebiet "Auf den Schanzen" ausarbeiten lassen. Wie Bernhard Becker, Energieberater aus Konz, in der jüngsten Ratssitzung erklärte, basiert ein Nahwärmesystem auf einem zentralen Blockheizkraftwerk (BHKW), in dem mit Hilfe eines Verbrennungsmotors Strom produziert und die dabei entstehende Abwärme zum Aufheizen von Wasser benutzt wird. Letzteres gelangt über ein isoliertes Rohrleitungsnetz zu den Häusern. "Dadurch brauchen Bauherren keine hausinterne Heiztechnik zu installieren, die damit verbundenen Kosten entfallen also", erläuterte Becker. Lediglich eine "Übergabestation" für das Heiz- und Brauchwasser sei erforderlich. "Die Teilnehmer des Versorgungsnetzes müssen nur die Anschlusskosten zahlen, die einschließlich der Station bei rund 5000 Euro liegen." Verglichen mit anderen Heizsystemen (Gas, Öl, Erdwärme, Luft-Wärmetauscher) lägen die Verbrauchs- und Betriebskosten bei der Nahwärme "im unteren Bereich", sagte der Energieberater. Im Rat stießen Beckers Ausführungen auf eine positive Resonanz. Verantwortlich dafür waren sicherlich auch Versprechen wie eine "höherwertige Infrastruktur" und die "Vorreiterrolle der Gemeinde in Sachen Umweltschutz". Auf etwas Skepsis bei den Ratsherren stieß allenfalls, dass sämtliche Grundstücksbesitzer zur Teilnahme an der Nahwärmeversorgung verpflichtet würden, wie Bernhard Becker erklärte (Zitat: "Ohne eine bestimmte Mindestteilnehmerzahl lohnt sich das Ganze nicht."). Um die Nahwärmeversorgung realisieren zu können, muss die Gemeinde ein Grundstück für das zentrale BHKW bereitstellen. Die endgültige Entscheidung für (oder gegen) das System soll in einer der kommenden Ratssitzungen fallen.

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