Zum Ersten, Zweiten und Dritten

ZEMMER. Eine Ausstellung mit Gemälden und Skulpturen, eine Kunstauktion und ein Malwettbewerb sorgten jüngst für regen Besucherandrang in der Fideihalle Zemmer. Der Erlös der Veranstaltung ist für den Neubau der Zemmerer Kirchenorgel bestimmt.

Die Begutachtung eines Sachverständigen des Bistums brachte Klarheit: Die über achtzig Jahre alte pneumatische Klais-Orgel in der Zemmerer Kirche ist irreparabel. Witterungseinflüsse, vor allem aber starker Holzwurmbefall, der inzwischen auch Kirchenfiguren und Hochaltar zusetzt, haben das Instrument so geschädigt, dass jederzeit mit Totalausfall zu rechnen ist. Für den Neubau einer mechanischen und damit robusteren Pfeifenorgel müsste ein sechsstelliger Betrag aufgebracht werden. Zemmerer Bürger haben deshalb im Juni vorigen Jahres den Förderverein für kirchliche Einrichtungen der Katholischen Kirchengemeinde St. Remigius Zemmer gegründet, der mit besonderen Aktionen zur Finanzierung der Orgel beitragen will. Auftakt in diesem Jahr war eine Kunstausstellung. Die Malerinnen Irina Denis (Zemmer), Gisela Heinz (Zemmer), Brunhild Stoffel (Wittlich/Düsseldorf) und Bildhauer Bruno Wallenborn (Rodt) hatten sich bereit erklärt, ihre Werke nicht nur zu zeigen, sondern auch je eins davon zur Versteigerung zu stiften. Die Vernissage am Wochenende eröffnete Ortsbürgermeister Wilfried Wollscheid, der als Schirmherr einen Scheck übergab. Viele schauten sich bereits um, zumal ein attraktives Rahmenprogramm lockte: Sektempfang, Klaviermusik des Zemmerer Organisten Stephan Kreutz und Gesang des Tenors Bruder Philippus vom Schönfelderhof. "Unsere Orgel ist krank"

Sonntags herrschte sehr großer Andrang. Grundschüler von der ersten bis zur vierten Klasse hatten sich an einem Malwettbewerb zum Thema "Unsere Orgel ist krank" beteiligt. Wegen der Vielzahl schöner Bilder wurden neun statt drei Preisträger gekürt. Tara Schmitt, Anna Kreutz und Peter Conen bekamen für ihre Darstellungen von mit Arztköfferchen behandelten, voller Holzwürmern steckenden und weinenden Orgeln den ersten Preis. Der zweite ging an Anna Schönhofen, Jana Schuh und Susanna Adams, der dritte an Angelique Densborn, Isabelle Wollscheid und Jennifer Grün. Anschließend hieß es: "Zum Ersten, zum Zweiten und zum Dritten" bei der Kunstauktion. Sie verlief verhaltener als bei Christies oder Sotheby's. Nachdem "Auktionator" Norbert Schönhofen aber Überzeugungsarbeit geleistet hatte, wechselten eine Rheinansicht in Öl von Brunhild Stoffel, ein Aquarell von Irina Denis und eine Speckstein-Madonna von Bruno Wallenborn für insgesamt dreihundert Euro die Besitzer. Damit und mit dem Erlös aus Verzehr, Spenden und dem Verkauf von "Orgelwein" ist man dem großen Ziel wieder näher gekommen. Weitere Aktionen sollen folgen. Wer den Orgelneubau in Zemmer unterstützen möchte, kann unter Telefon 06580/992220 oder per E-Mail an OrgelZemmer@aol.com Kontakt aufnehmen.

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