Zurück zu den Wurzeln

Zurück zu den Wurzeln der regionalen Kultur begeben sich Interessierte am bevorstehenden Wochenende - und zwar zu Fuß, entlang des historischen Felsenweges oberhalb von Kastel-Staadt. "Wurzeln" lautet der Titel des zweiten Saarburger Kulturhauptstadt-Beitrages "Spiegelbilder europäischer Geschichte".

 Das Leben unserer Vorfahren wird im Lager vor der Klause in Kastel-Staadt erlebbar. Foto: Kulturhauptstadt Luxemburg

Das Leben unserer Vorfahren wird im Lager vor der Klause in Kastel-Staadt erlebbar. Foto: Kulturhauptstadt Luxemburg

Kastel-Staadt/Saarburg. Einen beeindruckenden Start legten die Saarburger erst vor 14 Tagen mit ihrem Auftaktprojekt zum Kulturhauptstadtjahr 2007 in der St. Laurentius-Kirche in Saarburg hin. Dabei interpretierten luxemburgische Musiker und Tänzer das Thema "Schöpfung" als erstes von zehn "Spiegelbildern europäischer Geschichte" neu (der TV berichtete). Nach diesem Auftakt sind die Saarburger innerhalb der Entwicklungsgeschichte ihrer Region, die die Klammer bei diesem Projekt bildet, einen Schritt weiter und begeben sich nun an die "Wurzeln" ihrer Historie. Geschehen wird dies am kommenden Wochenende, 5./6. Mai, in Kastel-Staadt. "Wie und wo kann man den Ursprung unserer Region mit ihrer Sprache, dem Handwerk und den Künsten am besten darstellen?, war bei der Gestaltung des Themas meine Ausgangsfrage", erläutert Anette Barth, Kulturbeauftragte der Stadt Saarburg. Von ihr stammen Idee und Konzeption zu den "Spiegelbildern". Ihre Antwort: "Es gibt nur einen Ort, an dem man das sehr intensiv erleben kann. Und das ist das Felsplateau von Kastel."Von den Kelten bis zu den Wikingern

Frühzeitlichen Spuren sei an diesem Ort nachzuspüren. Barth: "Wir haben in diesem Bereich Hinweise auf früheste keltische Ansiedlung, auf die gallo-römische Übergangskultur und auf die Zeit der Franken." Selbst ein Abstecher zu den Wikingern sei möglich. "Die waren zwar nicht direkt hier, sind aber in einer Schneise an Perl und Trier vorbeigezogen", erklärt die Kunsthistorikerin. "Vom Felsplateau aus bietet sich ein fantastischer Überblick über die Wurzeln unserer Großregion und das historische Europa", ist Anette Barth überzeugt. Aus diesem Grund lässt sie Interessierte über geführte Wanderungen auf dem Felsenweg oberhalb von Kastel-Staadt das Erlebnis nachempfinden. Ab 11 Uhr alle zwei Stunden werden Gäste- und Erlebnisbegleiter sowie Führer des örtlichen Heimat- und Wandervereins Erwachsene, aber auch Kinder den Weg entlang begleiten. Dabei werden die Führer innerhalb der Strecke wechseln: "Zunächst begleitet jemand in keltischer Gewandung die Gruppe, unterhalb des Keltenwalls übernimmt dann ein römischer Führer die Wanderer. Ab der Ausgrabungsstelle des gallo-römischen Theaters zieht ein fränkischer Begleiter weiter mit der Truppe", sagt Barth.Eineinhalb bis zwei Stunden dauere die Wanderung, die auch für Kinder ab etwa vier Jahren geeignet sei. Lagerleben und Wanderungen

Eine "Sondertour Felsenweg" startet um 11 und 15 Uhr, ist jedoch von der Route her anspruchsvoller und dauert etwa 2,5 Stunden. Gutes Schuhwerk sei erforderlich. Wie Kelten, Römer, Franken und Wikinger gelebt haben, zeigen vier Gruppen aus der Region in einem Lager auf der Wiese vor der Klause. Während die Frankengruppe "Frank und Frey" mit verschiedenen Schwertern und Waffen kämpft, demonstriert die Keltengruppe "Treveri Primantiani", wie damals Kleidung und Nahrung hergestellt wurde. Lagerleben und Wanderungen gibt es Samstag und Sonntag von 11 bis 18 Uhr. Der Eintritt zum Lager ist kostenfrei. Für die geführten Touren zahlen Erwachsene fünf Euro, Kinder und Jugendliche zahlen nichts.

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