Zurück in eine "ganz heiße" Zeit

PERL. Der traditionelle Quirinusritt in Perl wird in diesem Jahr von einer Uraufführung gekrönt: "Das Gelübde von Perl" von Waltraud Riehm entführt in das Jahr 1050, in eine Zeit voller Mystik und Spiritualität.

Der Quirinusritt am 1. Mai hat in der Gemeinde Perl Tradition. Doch in diesem Jahr wird er durch etwas völlig Neues gekrönt: "Das Gelübde von Perl", ein Mysterienspiel von Waltraud Riehm, wird uraufgeführt. Durch diese Uraufführung, so Bürgermeister Toni Hoffmann, "erhält der diesjährige Quirinusritt einen besonderen Stellenwert". "Das Stück war schnell geschrieben", erzählt Waltraud Riehm. Doch dann begann die eigentliche Arbeit. Zunächst begab sie sich auf die Suche nach geeigneten Schauspielern. Hilfe bekam sie da von Gerhard Hein, dem Perler Ortsvorsteher, der den Perlern Lust aufs Schauspielern machte. Er selbst übernimmt auch eine Rolle - die des Meyers von Perl. Und weiter ging's. Schon seit Wochen und Monaten ist die Waltraud-Riehm-Company aus Merzig mit den Proben und der Organisation für das Mysterienspiel beschäftigt. "Es ist Wahnsinn, mit welcher Begeisterung die Darsteller und Helfer bei der Sache sind", freut sich die Autorin. Neben den zahlreichen Darstellern der Company sind auch der Chor "Cantate" Perl, der Kirchenchor "Cäcilia" Perl und der Musikverein Perl in das Stück eingebunden. Die Chorleitung und die musikalische Gesamtleitung liegt in den Händen von Judith Gelz, Veranstalter ist der Perler Pfarrgemeinderat. Gepa erhielt von ihrem Bruder, Papst Leo IX., die Reliquien des heiligen Quirinus und machte auf ihrem großen Zug im Jahr 1050 mit viel Gefolge von Rom nach Neuss auch in Perl Rast. Pilger eilten ihr voraus und erzählten von den vielen Wunderheilungen auf ihrem Weg. Das Spiel beginnt mit einem kleinen Jungen, der ungeduldig Ausschau hält nach dem Zug der Gepa, weil er für seine kranke Mutter eine Wunderheilung erhofft. Auch seine Schwester Angela hofft auf eine schnelle Genesung der Mutter, da sie erst dann mit ihrem Bräutigam Jakob einen eigenen Hausstand gründen kann. Jakob betet ebenfalls für eine Heilung. Er ist es dann, der das Gelübde ablegt, dass er nach einer Genesung jedes Schicksal, das ihm Gott künftig auferlegt, ohne Klage annehmen werde. Gepa zieht mit großen Gefolge in Perl ein. Die Wunderheilung der Mutter geschieht. Eigentlich müssten alle glücklich sein. Aber die Begeisterung für Gepa und ihr klösterliches Leben erfasst auch Angela. Sie gesteht ihrem Bräutigam, dass sie entschlossen ist, sich Gepa anzuschließen. Als die Äbtissin mit ihrem Gefolge aufbricht, bleibt Jakob allein zurück. Voller Erwartung blickt Waltraud Riehm nun dem 1. Mai entgegen. Und was erwartet sie sich von dem Stück? "Ich hoffe, dass die Zuschauer die Mystik und das Spirituelle an der Sache verstehen", denn: "1050 - das war eine ganz heiße Zeit".

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