Zusammen Europa erleben

KONZ. Rund 60 Kinder aus vier Städten in drei Ländern nahmen in der vergangenen Woche am Internationalen Jugendcamp in Konz teil. Seit zehn Jahren findet das Treffen statt, bei dem Elf- bis 13-Jährige aus Konz, Koksijde und Wanze in Belgien sowie Bad Schallerbach in Österreich erleben, dass Europa viel mehr ist als nur das, was in Brüssel entschieden wird.

Ob an der Kletterwand, auf dem Bungee-Trampolin oder beim Getränkekistenstapel-Erklimmen - hoch hinaus ging es am Donnerstagvormittag bei den "Indoor-Olympics", einem von vielen Programm-Punkten des einwöchigen Internationalen Jugendcamps in Konz. "Das Camp findet im Rahmen der Städtepartnerschaft mit Koksijde in Belgien statt - dazu kommen noch die Partnerstädte Koksijdes, Bad Schallerbach in Österreich und Wanze in Belgien", erzählt Dietmar Grundheber vom Haus der Jugend in Konz. Waren es zunächst nur Koksijde und Konz, die als Partnerstädte das Camp 1995 ins Leben riefen, kam zwei Jahre später Bad Schallerbach hinzu, und 2001 waren erstmals Kinder aus Wanze dabei. Zusammensein funktioniert problemlos

Reihum veranstaltet jede Stadt einmal im Jahr das Jugendcamp. Etwa 15 Kinder im Alter von elf bis 13 Jahren sind pro Ort dabei, dazu kommen noch je zwei Betreuer. "Es ist wichtig, möglichst früh damit anzufangen, auch die Lebenslagen und die Kultur der anderen mitzubekommen und sich auszutauschen", erklärt Dietmar Grundheber den Sinn des Camps. Zu entdecken, dass Europa "viel mehr ist als eine Menge Papierkram aus Brüssel", sei wichtig. Auch, um interkulturelle Schlüsselkompetenzen zu entwickeln, die die Kinder und Jugendlichen benötigten. Schaut man sich um, entdeckt man, dass das Zusammensein problemlos funktioniert: Dominic Rittinger aus Konz und Enzo Janssens aus Wanze spielen Billard. "Wir verständigen uns auf Englisch", sagt Dominic, der zum ersten Mal dabei ist. "Es gefällt mir wirklich gut hier", bestätigt er, während Enzo lautstark beweist, dass er seinen schlechten Spielzug gleich auch mit einem deutschen Schimpfwort kommentieren kann. Im Dachgeschoss versuchen sich Simone Kampf und Katharina Rechberger an der Kletterwand. "Das Klettern gefällt mir am besten hier", gibt Simone aus Bad Schallerbach Auskunft. Und sie sei wohl im nächsten Jahr wieder beim Camp dabei. Zum dritten Mal nimmt Martin Roitmayer aus Österreich teil. "Ich war schon in Bad Schallerbach und in Koksijde", bekennt der 13-Jährige. Nicht nur die Kinder sind zufrieden, auch die Betreuer fühlen sich wohl. "Es ist einfach toll, wenn die Kinder von vor zwei Jahren kommen und sagen, oh schön, dass du wieder dabei bist", meint Prisca Port, eine der Konzer Betreuerinen. Dass die Kinder es trotz Sprachbarrieren schafften, zu kommunizieren und sich kennen zu lernen, sei das Schöne am Camp. Bevor sich am Samstag wieder alle in die Heimat verabschieden, wurde am Freitag noch ordentlich Abschied gefeiert. Vielleicht sehen sich ja einige im nächsten Jahr wieder - dann in Wanze in Belgien.

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