Der Kunstpreis wird seit 1986 alle zwei Jahre abwechselnd für bildende Kunst und Malerei vergeben. "Wir wollen die Künstler fördern, die in der Region wachsen, damit die Welt weiterhin schön gestaltet wird", sagte Wischnewski vor etwa 100 Gästen im Foyer der Akademie. "Was in meinem Kopf ist, muss eben heraus" - so habe ihm einmal eine Künstlerin die Motivation für ihre Arbeit beschrieben, sagte Wischnewski. Der Kreis Trier-Saarburg sei der Auffassung, "dass das, was sich in den Köpfen der Künstler befindet, auch heraus können muss". Deshalb habe der Kreis den Kunstpreis ausgelobt, der zum neunten Mal vergeben werde und jungen Künstlern aus der Region - die Altersgrenze liegt bei 40 Jahren - zugute kommen soll. Etwa 60 Künstler aus Rheinland-Pfalz, dem Saarland, Luxemburg, Wallonien und Lothringen hatten sich beworben. Von ihnen kamen 24 in die engere Wahl und durften ihre Bilder einreichen. Diese wurden von einer Jury begutachtet, der neben Landrat Richard Groß als Vorsitzendem die Kreistags-Mitglieder Gisela Krämer, Annette Frentzen und Dittmar Lauer sowie als Kunstsachverständige Thomas Föhr, Manfred Freitag und Professor Adolf Kuborn angehörten. Aus den 24 Bewerbern wählten die Juroren schließlich Stein und Fuß als gemeinsame Preisträgerinnen aus. Steins "Metamorphose", eine Bildgruppe in fünf Teilen, habe die Jury durch die "reduzierte, unspektakuläre und dichte Bildauffassung" beeindruckt, sagte Akademie-Leiterin Gabriele Lohberg in ihrer Laudatio. Stein ist seit 1993 als frei schaffende Künstlerin in Saarbrücken tätig. Für die 38-Jährige war die Preisverleihung eine Premiere: "Ich war vor diesem Abend sehr nervös - freudig nervös: So einen Preis bekommt man ja nicht alle Tage." Auch die Sinzigerin Fuß ist frei schaffende Künstlerin. Der Kunstpreis des Landkreises Trier-Saarburg ist für die gebürtige Bonnerin bereits die dritte Auszeichnung. Die titellose Arbeit der 40-jährigen Malerin, eine Mischtechnik auf Filzpappe, habe die Jury durch ihre "gestalterische Qualität" überzeugt, sagte Laudatorin Lohberg: "Scheinbar vertraute Elemente werden zu abstrakten Zeichen." Motiv des Werkes ist ein vasenförmiges Gefäß, das nach Auskunft der Künstlerin ein "Auffangbecken für unterschiedliche Energien und Materie" darstellt. Nach der Preisverleihung, die vom Saxophon-Trio der Kreismusikschule (Fabian Blatt, Sophie Schäfer und Christian Karl) mit Melodien von George Gershwin musikalisch gestaltet wurde, hatten die Gäste Gelegenheit, alle eingereichten Arbeiten eingehend zu studieren. Diese Gelegenheit bietet sich auch der Öffentlichkeit, und zwar bis einschließlich Dienstag, 28. Oktober, täglich von 9 bis 18 Uhr im Foyer der Europäischen Kunstakademie, Aachener Straße 63.