Zwei Schulen, fünf Länder und eine Karte

Hermeskeil/Saarburg · Wege erfassen und sie für jeden verfügbar ins Internet stellen: Das ist Ziel eines Comenius-Projekts, an dem sich die Berufsbildenden Schulen in Saarburg und Hermeskeil beteiligen. Neben den 50 Schülern arbeiten an der offenen Straßenkarte im Netz auch noch 24 Jugendliche aus fünf Ländern mit, die nun an der Geschwister-Scholl-Schule zu Gast waren.

Hermeskeil/Saarburg. Normale Navigationssysteme zeigen nur Straßen an. Wander- oder Radwege - Fehlanzeige. Doch das wird sich ändern. Die Open Street Map (Offene Straßenkarte) wird gerade von geschätzt 10 000 Menschen im Internet bearbeitet. Die Karten, die von jedermann legal heruntergeladen werden können, sind kostenlos. Mit Navigationsgeräten oder modernen Handys bewaffnet sind auch Schüler der Berufsbildenden Schulen aus Saarburg und Hermeskeil dabei, ebenso wie Jugendliche aus vier weiteren Ländern. "Die Schüler und die internationalen Gäste tragen mit ihrer Arbeit auch etwas zur Attraktivität der Schule und der Tourismusregion bei", sagt Schulleiter Gerhard Faß.
Projektleiter Manfred Reiter, der sich seit vielen Jahren für die kostenlose Verfügbarkeit von Informationen aus dem Internet einsetzt, sagt: "Viele Leute gehen viele Wege." Wenn die Wanderstrecken und Radtouren über die Satellitennavigation gespeichert würden, könnten sich Fremde, eine moderne Ausrüstung vorausgesetzt, an den erfassten Orten besser zurechtfinden. Diese Arbeit ist Teil eines Comenius-Projektes, an dem sich 24 Teilnehmer aus Rumänien, Slowenien, der Türkei, den Azoren (Portugal) und Deutschland beteiligen. Die Jugendlichen waren dafür in Saarburg zu Gast. Alle besuchen sich gegenseitig, das soll zur Völkerverständigung beitragen.
Die Europäische Union fördert das Projekt, das über zwei Jahre läuft, mit 22 000 Euro. Es ist bereits das vierte Comenius-Projekt, bei dem die Geschwister-Scholl-Schule mitmacht. Neslihan Öz (17) aus der Türkei: "Wir lernen so neue Kulturen und Freunde kennen." Informatik-Lehrerin Carla Azera (30) von den Azoren erklärt: "Das Projekt fördert den Tourismus. Unsere Inseln sind zwar schon gut erfasst, aber es fehlt noch viel."
Daniel Schubert (18), angehender Industriemechaniker aus Wiltingen, ist begeistert: "Bei diesem Projekt ist man Teil eines großen Werkes." Für die Teilnahme an der Projektwoche erhielten die Teilnehmer Zertifikate. doth

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