Während der Präsentation der neuen Plastik ging Bürgermeister Winfried Manns kurz auf die Entstehung der Skulptur ein. Es habe ziemlich lange gedauert, bis die Frage beantwortet war, welche Kunst für Karthaus die richtige sei. "Das Warten hat sich gelohnt", konstatierte Mann, "weil für Karthaus etwas Vernünftiges herausgekommen ist".Max Bodzin aus Wincheringen nennt sein Werk "Silver Sun", eine arithmetische Aufreihung von insgesamt 26 Edelstahlstäben in einer organisch-rhythmischen Fächerstruktur. Die Plastik ist 380 Zentimeter hoch, 105 Zentimeter breit und 420 Kilogramm schwer. Als Material wählte der Künstler V 4A Edelstahl, rost- und wartungsfrei."Kunst als Zentrum der Kulturgeschichte ist ein Mittel, unseren Lebensbereich menschlicher zu gestalten", sagte der Künstler. Bodzin, Jahrgang 1936, arbeitet seit 37 Jahren als freischaffender Bildhauer, Maler und Musiker. Vor wenigen Jahren verschlug es den Mann aus Nordrhein-Westfalen nach Wincheringen. Dort betreibt er auch sein Atelier."Für mich ist es sehr wichtig, darauf hinzuweisen, dass auch diese Skulptur keine öffentlichen Gelder beansprucht hat", klärte Manns auf. Sein Dank galt dem Sponsor, den Stadtwerken Trier (SWT), seit 30 Jahren Wasserversorger für Karthaus. Nun habe Karthaus ein würdiges Kunstwerk und die Spötter, die behaupteten, die Panzersperre am Ortseingang sei das einzige, würden Lügen gestraft.Neben der silbernen Sonne ist ein weiteres Kunstwerk stärker in den Blickfang der Öffentlichkeit gerückt. Drei Plastiken des weltbekannten Bildhauers Friedrich Gräsel, die bislang am Saarufer zwischen Konz und Könen standen, wurden auf den Luxemburger Damm in der Nähe des Haltepunktes Konz-Kreuz - quasi am anderen Ende von Karthaus - verpflanzt. Die Skulpturgruppe "Entsorgungsmale" aus dem Jahre 1983 in den Grundfarben Blau und Rot ist mit dem Text "Vier-Mächte-Appell an den Frieden" versehen. Die vier Meter hohen Plastiken sind entstanden in der heißen Phase des Ost-West-Konfliktes.