Überleg's dir gut, Martin!

Ich sag's frei raus: Ich hab' den Blues, oder "die Flemm", wie meine saarländische Freundin Moni sagen würde. Die Weihnachtszeit mit ihrer Gemütlichkeit, dem leckeren Essen und es sich zu Hause muckelig machen - das ist meine Welt.

Und vor allem: immer ein Ziel im Jahr. Genau das fehlt aber im Moment. Erst mein über Wochen kranker Martin - Sie wissen ja, wie wehleidig Männer sind! Dann der verregnete Rosenmontag. Seit Aschermittwoch hänge ich drin, im Après-Karnevals-Loch. Zu alledem ist jetzt noch Fasten angesagt. So habe ich schon wieder einen übel gelaunten Martin zu Hause, der mir die Ohren volljammert, weil er seit gerade mal drei Tagen (!) auf sein Feierabend-Bierchen verzichten muss, ich seine Lieblings-Schokolade versteckt und den Pudding aus dem Kühlschrank verbannt habe. Schöner leben spielt sich auf jeden Fall gerade anderswo ab. Hoffnung auf einen Lichtblick habe ich doch: Der könnte nächste Woche Donnerstag eintreten. Vorausgesetzt, einer unserer Söhne gibt meinem Lieblings-Gatten rechtzeitig einen heißen Tipp, regnet's für mich am 14. vielleicht endlich mal wieder rote Rosen. Sollte Martin allerdings auf stur schalten und sich rächen für Alkohol- und Süßigkeiten-Entzug, werde ich wohl vorliebnehmen müssen mit dem Anblick dürftig sprießender Krokusse in unserem Vorgarten… Dann allerdings gehört die Couch am Donnerstagabend mir, und ich werde übel gelaunt ein Frust-Essen mit Pudding, Schokolade, Chips und 'nem Piccolöchen veranstalten. Zum Glück gibt' s ja im Leben immer zwei Möglichkeiten…

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