Die letzte Frage ist noch offen

Ein sehr sachlich geführter Wahlkampf mit drei fairen Kandidaten in Schweich ist beendet. Das Wählervotum für die CDU-Kandidatin Anita Kruppert und den SPD-Amtsbonus-Inhaber Vitus Blang fiel so knapp aus, wie viele es erwartet hatten.

Nun wird die Stichwahl am 27. Juni die Entscheidung bringen. Dass Blang trotz des starken Gegenwindes, gegen den die Sozialdemokraten ankämpfen müssen, von seinem Amtsbonus profitieren würde, war den Herausforderern Kruppert und Lehnert bewusst. Doch als Beigeordnete und Stellvertreter des Stadtbürgermeisters gelten auch sie in Schweich nicht mehr als unbeschriebenes politisches Blatt. Insbesondere bei der CDU-Kandidatin mag dies mit zur Chancengleichheit beigetragen haben. Kruppert und Lehnert sind mit der Politik in dieser aufstrebenden Kleinstadt längst bestens vertraut, beide kennen die wunden Punkte und Schwachstellen, aber auch die Chancen. Doch eine knappe Mehrheit tendierte für den bewährten Amtsinhaber. Die Frage, wie fest diese Mehrheit tasächlich steht, wird aber erst am 27. Juni beantwortet sein. Sicher ist auch, dass nun die der FWG nahe stehenden Wähler - nach dem Verlust ihres eigenen Kandidaten - bei der Stichwahl zum Zünglein an der Waage werden könnten. Doch egal, wer nun für die nächsten fünf Jahre auf dem Schweicher Bürgermeistersitz Platz nehmen wird, er ist um diesen Posten in politisch schwerer Zeit nicht zu beneiden. Zu beneiden aber ist Schweich um den politischen und menschlichen Umgang, den die Stadtoberen miteinander pflegen. Sinnlose und kräftezehrende Schlammschlachten, wie anderenorts im Kreis Trier-Saarburg jüngst zu bestaunen waren, sind am Tor zur Römischen Weinstraße nicht gefragt - zum Vorteil einer überlegten, bürgernahen und sachorientierten Politik. Dass dies unabhängig vom Wahlausgang Bestand haben muss, war und ist Konsens in Schweich. f.knopp@volksfreund.de

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