Ein Haus für die Menschen

Eine neue Kirche, ein wunderschöner, heller Raum, der eine positive, eine andächtige, eine lebensbejahende Stimmung ausstrahlt. Die Renovierung von St. Amandus ist rundum gelungen. Trotzdem haben alle, die der Neugestaltung skeptisch oder gar ablehnend gegenüberstehen, Gründe, die ernst zu nehmen sind.

Es mag sein, dass der alte Innenraum nicht gerade hochstehender Ästhetik genügte. Aber Kirche ist mehr als nur ein Ort für Gottesdienste, Taufen, Beerdigungen, Hochzeiten und allem, was eben zum christlich-bürgerlichen Lebenslauf gehört. Viele Ältere werden diesen Raum als ein Stück Heimat empfunden haben. Manche haben einen großen Teil ihres Lebens mit dem vielleicht unschönen, aber doch vertrauten Kircheninneren verbracht, haben dort gebetet und vielleicht auch Leiden und Nöte ausgetragen. Für sie ist das ein Stück ihrer eigenen Existenz. Jetzt kommt es darauf an, gerade die zu binden, die mit der Renovierung Schwierigkeiten haben. Nur wenn die örtliche Kirche alle anspricht und mitnimmt auf ihrem Weg, wird die Neugestaltung allgemein akzeptiert. Das Gotteshaus bleibt immer auch ein Haus für die Menschen. m.moeller@volksfreund.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort