Falsches Zeichen

Zum Bericht "Viele Besucher und ein kühles Lüftchen" über das Viezfest in Fisch:

Wie volksnah müssen Politiker sein? In Zeiten, in denen 300 Millionen Euro aus Versehen falsch überwiesen werden und mit Steuergeldern ausgeglichen werden müssen, ist es schon besonders bitter für die Bürger. Für die Besucher des Viezfestes war es sicher verwunderlich, warum gerade bei einem doch beschaulichen Fest soviel Politprominenz aufläuft. Sind sie dem Ruf des ehemaligen, ortsansässigen Parteikollegen gefolgt? Aus Sicht des Steuerzahlers mutet es schon komisch an, wenn die Politprominenz mit zwei Limousinen und zwei Chauffeuren aus Mainz aufläuft und diese direkt neben dem Festzug provokativ parken.

Wird auf Kosten der Steuerzahler das Privatvergnügen der Politiker finanziert? In Zeiten, in denen allen gepredigt wird, den Gürtel enger zu schnallen und in denen Steuerbelastungen steigen, ist es sicherlich ein falsches Zeichen, wenn auf Staatskosten und unter dem Spesendeckmantel Festivitäten durch unsere Politiker besucht werden. Ein solches Verhalten untermauert die These "Wasser predigen und Viez trinken". Nichts gegen Privatvergnügen unserer Politiker, aber bitte nicht auf Kosten und zu Lasten der Allgemeinheit. Zumal der Besuch eines solchen Festes nicht durch ein Interesse der Allgemeinheit oder besondere Nähe zum Volke aus Sicht eines Innenministers zu erklären ist. Authentizität und ein ehrlicher Umgang mit den Bürgern wäre eher wünschenswert.

Holger Rieth, Ayl

gesellschaft

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