Gasthaus "Kaiserhammer" lässt grüßen

Ein altes Mühlengebäude in idyllischer Tallage: Für Romantiker ohne Sinn für die Realitäten dürfte die alte Backesmühle bei Lorscheid ein Traum sein. Doch die Ortsbevölkerung, die den fortschreitenden Verfall täglich vor Augen hat, gerät nicht ins Träumen, sondern ärgert sich schlicht über den Schandfleck vor dem Dorfeingang.

Geträumt haben auch sicher nicht die Geschäftsführer der Trierer Immobilienfirma, als sie das Anwesen 2003 ersteigerten. Sie hofften auf eine lukrative Umnutzung im Bereich der Seniorenbetreuung. Doch diese Pläne scheiterten nicht zuletzt an den veränderten Rahmenbedingungen. Mehrere Male seit den 60er-Jahren hat die Mühle den Eigentümer gewechselt - und keiner wurde auf Dauer froh damit. Inzwischen ist es fünf vor zwölf: Schon heute präsentiert sich der Bau in einem dermaßen traurigen Zustand, dass das Blatt nur noch mit sehr viel Geld gewendet werden könnte. Gemeinsam sollten Eigentümer, Ortsgemeinde und Verwaltung nun über ein Konzept nachdenken. Ihre Bereitschaft dazu haben die Betroffenen signalisiert. Auch wenn man in der Verbandsgemeindverwaltung der Meinung ist, dass dies reichlich lange gedauert habe. Die Frage ist zu klären, wie es dort im Tal weitergehen soll. Auch muss gefragt werden, ob ein Abriss der alten Mühle zugunsten kleinerer Neubauten nicht sinnvoller wäre - im Interesse aller Beteiligten. Fest steht, dass etwas geschehen muss. Die Ruine der Gaststätte "Kaiserhammer" bei Trier-Quint lässt grüßen. f.knopp@volksfreund.de

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