HINTERGRUND

(bir) Das sagen die Stadt Trier, die IHK und der Einzelhandelsverband: Während der Konzer Bürgermeister Winfried Manns Möbel Martin als "Einkaufsmagnet" und Arbeitsplätze-Garant sieht, haben nicht nur die Bürger ein gespaltenes Verhältnis zum Möbelriesen. Entscheidend für konkurrierende Geschäfte gerade in den Innenstädten ist nämlich das so genannte Randsortiment, also Accessoires, Leuchten, Geschirr, Teppiche und Ähnliches. Es darf zehn Prozent der Verkaufsfläche nicht übersteigen. Das wären nach der Erweiterung immerhin 2600 Quadratmeter. "Das ist zu viel", sagt IHK-Handels-Experte Matthias Schmitt. "In unserer Stellungnahme fordern wir darum einen absoluten Wert des Randsortiments, der bei 800 Quadratmetern liegt." Problematisch sei auch, dass seit der interkommunalen Vereinbarung der Innenstadtbereich weiter definiert sei. "Das bedeutet eine Gefahr für die mittelständischen Handelsstrukturen", fürchtet Schmitt. Nach Meinung der IHK reicht die bisherige Größe des Möbelhauses Martin aus, um sich auf dem Markt zu behaupten. Dieser Ansicht ist auch der Trierer Einzelhandelsverband. Geschäfts-führer Alfred Thielen sieht eben-falls das Hauptproblem im erwei-terten Randsortiment. "Darum haben wir uns gegen die Erweiterung ausgesprochen - wir sehen sie als überzogen an." In der Vergangenheit seien schon zahlreiche Geschäfte in der Innenstadt den neuen Zentren "auf der grünen Wiese" zum Opfer gefallen. "Die Stadt Trier äußert sich nicht mehr zu diesem Thema, das ist alles zur Genüge im Rahmen der neuen Festlegung der Einzelhandelsbereiche geschehen", sagt Ralf Frühauf, Pressesprecher im Rathaus. Die Auswirkungen der Erweiterung würden die Trierer Innenstadt wohl tangieren. "Doch der Region als Ganzes geht es dadurch besser. Mit dem Kirchturmdenken muss Schluss sein."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort