Kein souveräner Journalismus

Zum Bericht "Masse verhindert Klasse" (TV vom 20. März):

Ich wollte zunächst meinen Augen nicht trauen, als ich den Artikel las. Ich gehörte selbst zu einer großen Anzahl unvoreingenommener Zuschauer und kann die Aussagen in keiner Weise nachvollziehen. Der Artikel von Christian Jöricke enthält einige Äußerungen, über die ich mich sehr empöre, und ich frage mich, wie weit es denn mit der Auffassung des Autors über souveränen Journalismus steht. Warum sollte man auf einer Band herumhacken, die gerade den Anspruch des Festivals vertritt - nämlich der Nachwuchsförderung? Wenn beispielsweise "4 Deep" so begnadet wären, wie Jöricke behauptet, hätte es nach Stimmenauszählung die Möglichkeit gegeben, eine "Wildcard" zu vergeben. Das bedeutet, dass eine Gruppe auch bei nicht ausreichender Stimmenanzahl in die nächste Runde kommt. Die engagierten Eltern, die sehen wollen, was ihre Jungs leisten, zu kritisieren, halte ich für schlichtweg unverschämt. Es ist doch verständlich, dass die Eltern sehen wollen, was die Gruppe nach vermutlich monatelangen und strapaziösen Proben erreicht. Auch die Behauptung, dass manche "beide Hände hoben", ist sehr subjektiv. Die Moderatorin kritisierte über den gesamten Zeitraum der Veranstaltung diese "Manipulation" und zählte diese Stimmen gegen Ende überhaupt nicht mehr. Was spricht überhaupt dagegen, dass die Mitglieder von "A Raving Beauty" ihre Schulkameraden einluden, um ihnen ihre Band zu präsentieren, wenn andere Bands mit einem eigenen Bus anreisten? Außerdem ist es - in meinen Augen zumindest - ein großes Kompliment für die anderen Bands, wenn sie die Atmosphäre derart zum Kochen gebracht haben, dass sich all die Emotionen bei der letzten Band entluden. Ich denke nicht, dass es eine junge Band wie "A Raving Beauty" verdient hat, nach anstrengenden Probephasen so in der Luft zerrissen zu werden, wie es der Artikel getan hat. Christian Alt, Berglicht

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