Mit den Bürgern reden

Vermelden wir die gute Nachricht zuerst: Dass ein renommiertes Weingut Flächen in Wawern aufkauft und sie auf diese Weise vor Verwilderung und der damit zusammenhängenden Unbill schützt, ist im Zeitalter inflationär zunehmender Drieschen ein enormer Erfolg für die Gemeinde.

Der darf allerdings nicht blind machen vor den Gefahren, die Veränderungen dieses Umfangs mit sich bringen können. Die gravierende Veränderung der Weinbergswege, die aus ökonomischer Sicht sehr wahrscheinlich sinnvoll ist, hat nämlich noch zwei weitere Aspekte. Der Naturschutz ist zu beachten und das Interesse der Anwohner gleichfalls. Da hat es ganz offenkundig Defizite im Vorfeld der Ratssitzung gegeben - und bei manchen den Eindruck, hier solle eine Maßnahme "überfallartig" beschlossen und durchgesetzt werden. Das wäre fatal. Und darum ist es nur zu begrüßen, dass der Ortsgemeinderat die Angelegenheit auf die nächste öffentliche Sitzung vertagt hat. Bis dahin können Gespräche stattfinden - zwischen Bürgermeister, Weingutsbesitzer und den Anwohnern. Und wenn ein Fachmann dabei wäre, würde das auch nicht schaden. Am Gespräch mit den Bürgern jedenfalls führt kein Weg vorbei. Nur dann lässt sich das Dreieck aus Ökonomie, Ökologie und Anwohner-Interessen wieder ausbalancieren. m.moeller@volksfreund.de

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