Mut zur bebauten Lücke

Über 900 Unterschriften und ein ganzes Bündel voller Stellungnahmen der örtlichen Vereine sind nicht ohne Wirkung geblieben: CDU und FWG gehen im Schweicher Stadtrat schon spürbar sensibler mit dem Thema "Platzgestaltung" um, als dies noch vor einigen Monaten der Fall war.

Es wäre sehr förderlich für das Projekt, wenn es nun sachlich und ohne hohen emotionalen Wellenschlag angegangen werden könnte. Der jüngste IBT-Planungsvorschlag, der wenig Bebauung und viel Fläche vorsieht, könnte ein Schritt in die richtige Richtung sein. Es wird also zu klären sein, was Schweich an der Richtstraße haben will und was es dort tatsächlich braucht. Was sicher nicht gebraucht und gewünscht wird, sind Extremlösungen, bei denen der Platz entweder komplett zugebaut würde oder gänzlich frei bliebe. Dass der "Mut zur Baulücke" die Richtstraße aufwertet, ist nicht nur die Meinung der direkten Anlieger. Gewarnt sei aber auch vor einer Lösung ohne Bebauung und ohne jegliche gewerbliche Nutzung. Erfahrungsgemäß werden solche Klein-Parks zunächst als die große Errungenschaft bejubelt. Doch mit der Zeit geraten sie in Vergessenheit, veröden und werden schlimmstenfalls zu so genannten Angsträumen, in denen die soziale Kontrolle fehlt. In Trier - aber nicht nur dort - sind genug solcher Beispiele zu besichtigen. Sinnvoll wäre ein vernünftiger Kompromiss mit leichter Bebauung, vielleicht etwas Handel und Gastronomie und ansonsten viel freier Fläche. Sicher ist aber auch: Die Diskussion in Schweich verspricht nochmals spannend zu werden. f.knopp@volksfreund.de

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