Skandalös

Zum Leserbrief "An die Vergangenheit denken" (TV vom 19. Mai):

Anknüpfend an die Informationen im Leserbrief von Frau von Schütz halte ich einen Hinweis auf den schäbigen Umgang mit dem Gedenken an die jüdischen Opfer der Nationalsozialisten in der Gemeinde Aach für nötig. Auf der 1998 enthüllten Gedenktafel an der dortigen Synagoge sollte ursprünglich stehen, die Synagoge sei "in der Reichspogromnacht 1938 geschändet" worden. So hatte es der Käufer des Hauses, der verstorbene Herr Gotters, gewünscht. Stattdessen enthält die Inschrift das Wort "verwüstet". Dies wäre eine Kleinigkeit, hätte nicht der Aacher Ortsbürgermeister Krein in der Gemeinderatssitzung am 14. Dezember 1998 den Austausch der Worte damit begründet, die geänderte Formulierung sei "weniger scharf". Die Verantwortlichen haben also geglaubt, eine den Terror der Nazis verurteilende Aussage entschärfen zu müssen! Außerdem ist die Inschrift durch einen bis heute nicht korrigierten Schreibfehler verunziert. Eine Schilderung dieses skandalösen Vorfalls enthält mein Artikel "Die zweite Schändung der Aacher Synagoge" in: Kritisches Trierer Jahrbuch katz 2004. Klaus Blees, Trier

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