Stark versetzungsgefährdet

Zum Bericht über das Emergenza-Festival (TV vom 20. März):

Nach dem Lesen des Artikels über das "Emergenza"-Festival im Trierer Exhaus war ich äußerst empört. Die Art und Weise, wie der Autor zum Sieg der Band "A Raving Beauty" Stellung nimmt, empfinde ich als äußerst respektlos. Der Autor schreibt, dass, wenn Rock ein Schulfach wäre, die Versetzung der Band gefährdet sei, und besitzt sogar die Dreistigkeit, deren Eltern zu beschimpfen! Ich kenne zwei der Bandmitglieder und weiß daher, dass sie am Donnerstag ihren ersten großen Auftritt hatten. In diesem Fall kann man doch nicht ernsthaft verlangen, dass sofort alles perfekt läuft. Deshalb finde ich, dass es nicht gerechtfertigt ist, auf solch eine Weise auf dem Sieger herumzuhacken. Ich habe zwar nichts dagegen, dass der Autor andere Bands besser fand, jedoch war von vornherein klar, dass dies ein Publikumswettbewerb ist und die Entscheidung nicht von einer Jury gefällt wird. Wenn es wirklich stimmt, dass "A Raving Beauty" nur gewonnen hat, weil sie die meisten Fans mitbrachte, dann verstehe ich trotzdem nicht, was daran auszusetzen ist. Immerhin waren die Bands für den Kartenverkauf zuständig, und somit hätte die von Christian Jöricke so hoch gepriesene Hip-Hop Formation "4 Deep" mehr Fans mitbringen können. Wenn es nach ihm ginge, so dürfte keine Band Fans mitbringen, und das Publikum müsste aus vollkommen neutralen Menschen bestehen. Wenn die DDR noch existieren würde, könnte ich dies noch halbwegs verstehen, doch wir leben im 21. Jahrhundert, und die DDR ist seit weit mehr als zehn Jahren wieder Teil der Bundesrepublik Deutschland. Wenn dem Autor die Entscheidung des Publikums nicht gefällt, wäre es trotzdem angebracht, diese zu respektieren. Seinen Unmut kann ein Journalist gerne sonstwo breit machen, aber doch bitte nicht in einem Zeitungsartikel! Denn ein Reporter müsste eigentlich wisen, dass man als Berichterstatter immer neutral und objektiv sein muss - und mit Objektivität hat dieser Bericht gewiss nichts zu tun. Ich kann nur eines sagen: Wenn Berichterstattung ein Schulfach wäre, dann wäre Christian Jöricke ebenfalls stark versetzungsgefährdet! Philipp Kort, Leiwen

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