Stoff für eine Büttenrede

Zu den Berichten "Grundwasser verhindert tiefe Keller" (TV vom 17. Februar) und "Leere Haushaltskassen: Baugebiete sollen helfen" (TV vom 29. Januar):

Kurz vor den Kommunalwahlen scheint etwas mehr Ehrlichkeit in die Politik zu kommen. Bisher konnte man im Amtsblatt der Gemeinde Palzem zu Beginn von zahlreichen Baugebieten ausnahmslos lesen, dass preisgünstiges Bauland für junge Familien aus der Ortsgemeinde geschaffen werden muss. Nach Abschluss der Baugebiete war mir immer unverständlich, warum diese jungen Familien aus der Ortsgemeinde gelbe Nummernschilder auf Ihren Autos haben. Neue Medizin gegen die hohe Verschuldung ( TV vom 29. Januar) der Ortsgemeinde soll ein 20-prozentiger Aufschlag auf die Grundstückspreise sein, damit sich die Baulanderschließung als zusätzliche Einnahmequelle für die Gemeinde erweise. Dem TV ist weiter zu entnehmen, dass die meisten zukünftigen Eigentümer der 32 Bauplätze auf Keller verzichten müssen. Ist die Gemeinde bei den Verkaufsverhandlungen ehrlich und klärt die Anwärter der Grundstücke über die Grundwasserproblematik auf, wird Sie auf Grundstücken sitzen bleiben! Ist die Gemeinde nicht ehrlich, werden die 9000 Euro, die für Prozesskosten im Jahre 2003 benötigt wurden, in den kommenden Jahren nicht ausreichen. Die Idee, dass die Gemeinde, der das Wasser bis zum Halse steht, aus einem Sumpfgebiet angesichts der fatalen Haushaltslage Kapital schlagen kann, ist Stoff für eine Büttenrede. Die Ernsthaftigkeit, mit der die Gemeinde Palzem ein solch waghalsiges Projekt betreibt, öffnet Spielraum für die Vermutung, dass hier Lobbyisten bedient werden. Rita Peter, Palzem

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