TV -INTERVIEW

Der Marketingberater Karl Eggers (Foto: Susanne Windfuhr) bezieht im Interview Stellung zur Einwohner-Befragung der VG Saarburg. Sein Unternehmen hat die Befragung im Auftrag des Saarburger Vereins Standortmarketing gemacht.

Über die Arbeit mit dem Verein Standortmarketing haben Sie sich inzwischen ein Bild von Saarburg machen können. Was sind für Sie die Stärken der Stadt? Dr. Karl Eggers: Das exzellente Angebot an medizinischen Leistungen, das viele Leute aus dem Umland in die Stadt zieht, ihre Attraktivität als Urlaubsort und Ausflugsziel für Gäste aus nah und fern, und schließlich die leistungsstarken Fachhändler und Dienstleister. Verstehen es die Saarburger, dieses Potenzial auszuschöpfen?Eggers: "Die Saarburger" - das sind in diesem Falle die Mitglieder des Vereins Standortmarketing Saarburg, in dem die Stadt Saarburg und alle Orte der Verbandsgemeinde vertreten sind. Die Satzung und die Aktivitäten des Standortmarketingvereins zeigen: Die Aufgabe ist verstanden, und die Ärmel sind aufgekrempelt. Welches ist die größte Schwäche der Stadt?Eggers: Was das Einkaufen angeht, die jeder kleinen Stadt, der Mangel an Großflächenangeboten. Was ist für Sie die Hauptaussage der Einwohner-Befragung?Eggers: Die Gesamtzufriedenheit der Menschen in der Stadt Saarburg und im Saarburger Land mit den örtlichen Angeboten ist überraschend hoch. Aber es ist doch eine Menge zu tun, damit die Attraktivität gegenüber anderen Orten auf Dauer erhalten bleibt. Enthalten die Ergebnisse aus Ihrer Sicht eine Überraschung?Eggers: Ja, mehrere Punkte sind überraschend. Beispielsweise die hohe Besuchsfrequenz, also die Häufigkeit, mit der die Bewohner der Landgemeinden in die Stadt kommen, und die Spitzen-Noten für Ärzte, Krankenhaus, Kirchen und Schulen. Im Sommer 2003 haben Sie die Unternehmer der Stadt und Verbandsgemeinde Saarburg befragt. Was war für Sie die wichtigste Erkenntnis?Eggers: Dass viele Unternehmer erkannt haben, wie wichtig systematische Zusammenarbeit geworden ist - untereinander und mit der Kommunalverwaltung. Wie schätzen Sie die Bereitschaft bei Unternehmern und weiteren Verantwortungsträgern der Stadt ein, neue Wege zur Vermarktung der Stadt zu beschreiten?Eggers: Die Bereitschaft ist schon hoch, und sie wächst mit dem Bewusstsein, dass dieser neue Weg des Gemeinschaftsmarketings notwendig ist. Man darf nicht vergessen: Standortmarketing ist für alle neu. Das ist auch ein gemeinschaftlicher Lernprozess. Was ist nach Ihrer Einschätzung der dringendste Schritt, den der Verein Standortmarketing in seinem Konzept festhalten muss?Eggers: Der terminierte Arbeitsplan für die Umsetzung: Wer macht was bis wann? Auch, wenn Sie kein Prophet sind: Wo sehen Sie Saarburg und das Umland in zehn Jahren?Eggers: Auf einem guten Weg ein gutes Stück vorangekommen. Die Stadt Saarburg und das Saarburger Land werden ein Modellfall sein, an dem sich andere Gemeinden orientieren werden. S Das Gespräch führte TV -Redakteurin Susanne Windfuhr.

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