Veraltete Klischees – neue Perspektiven

Blasmusik - tappt die weiter im Dunstkreis von plumpem "Umtata", von Bierseligkeit und teutonischer Kraftmeierei? Nein, das sind längst Klischees von gestern. Die meisten Blasorchester, auch die in der Verbandsgemeinde, befinden sich seit langem auf dem weg zu einer anderen, aktuellen und verheißungsvollen Musiksprache.

Aus England und Holland hat uns die Sinfonische Blasmusik längst erreicht. Das zeigten bereits die Trierer Musikfeste von 1989 und 1990. Kompositionen aller Schwierigkeitsgrade und aller Stile stehen zur Verfügung - bis hin zur schrill-reizvollen Avantgarde. Keine andere Gattung hat so überzeugend den Spagat geschafft zwischen hohem Anspruch und Volkstümlichkeit wie die Sinfonische Blasmusik. Und keine andere wahrt so eindrucksvoll den Gleichklang von Niveau und Popularität. Eins freilich ist Bedingung: Dass Laienmusiker ernsthaft und konzentriert an die Sache gehen. Dass sie trainieren, besser werden wollen, sich auf die Musik konzentrieren und sie auch in die Freizeit außerhalb der Proben mitnehmen. Das ist ungefähr das, was man von einem Fußballer der dritten Kreisklasse erwartet, also nichts Unmögliches. Dann gibt es für die Blasorchester der Verbandsgemeinde eine wirklich neue Perspektive. Und alle Musikfreunde haben einen wichtigen Grund mehr zum Konzertbesuch. m.moeller@volksfreund.de

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