100 Baustellen im Jahr 2005

TRIER. Die Stadtwerke Trier (SWT) sanieren oder erneuern bis 2008 in großem Umfang Gas-, Strom- und Wasserleitungen in der Stadt Trier und in der Region. Sie investieren insgesamt rund 40 Millionen Euro. Was vorteilhaft für die Verbraucher ist, bringt Nachteile für Verkehrsteilnehmer mit sich: Allein in Trier sind 2005 etwa 100 Baustellen geplant.

Eine Frage hat Arndt Müller, Leiter Asset Management bei den Stadtwerken, in den vergangenen Wochen oft gehört: "Warum baut ihr so viel?" Die Antwort ist einfach für den Mann, der das Thema "Netzbau" bei dem Versorgungskonzern koordiniert und steuert: "Wir wollen die Versorgungssicherheit langfristig gewährleisten und nutzen die günstige Kostenlage, um antizyklisch zu investieren. Das Ziel ist, unsere altersbedingt teils maroden Leitungen auf einen im Vergleich zu anderen Versorgern überdurchschnittlichen Stand zu bringen." SWT-Geschäftsführer Olaf Hornfeck ergänzt: "Derzeit sind die Preise bei Tief- und Rohrbauern günstig. Damit bekommen wir mehr Leistungen für unser Geld."Versorgungsgebiet von Bitburg bis Saarburg

Bereits in diesem Jahr haben die Stadtwerke erheblich in ihr Netz investiert. Insgesamt werden bis Ende 2004 in Trier und der Region - das Einzugsgebiet des Versorgers umfasst unter anderem Bitburg, Wittlich, Bernkastel-Kues, Alf, Bullay, Thalfang, Hermeskeil, Reinsfeld und Saarburg - 6,5 Kilometer Strom-, Gas- und Wasserleitungen saniert. Hinzu kommen neun Kilometer neue Gasleitungen und 5,5 Kilometer neue Stromleitungen. Im Gegensatz zu früher wird bei den Baumaßnahmen stets darauf geachtet, dass alle Versorgungsleitungen gleichzeitig überprüft und bei Bedarf saniert werden. So wird nicht mehr eine Straße aufgerissen, wieder hergestellt und wenige Wochen später erneut aufgerissen. Ein anderer Vorteil für Hausbesitzer: Der Konzern nimmt stets die Hausanschlüsse unter die Lupe, wenn Straßenarbeiten anstehen, und repariert kaputte oder tauscht sie aus - "auf unsere Kosten", wie Arndt Müller betont. Die Stadtwerke investieren nicht nur in der Region, sondern auch für die Region: Die meisten Aufträge gehen an heimische Unternehmen, "obwohl uns sogar Anfragen aus dem Ruhrgebiet erreichen", sagt Müller. Mit elf Firmen in der Region besteht ein Rahmenvertrag. Dass einige Baustellen an neuralgischen Punkten im Stadtgebiet zu Staus und damit Verärgerung führen werden, ist den SWT-Verantwortlichen bewusst. Sie sind daher um eine bestmögliche Koordination mit dem städtischen Verkehrs- und Tiefbauamt bemüht. "Einmal monatlich gibt es turnusmäßige Sitzungen. Darüber hinaus werden größere Projekte detailliert besprochen", erläutert SWT-Pressesprecher Andreas Wagner. Neben den Netz-Baumaßnahmen richtet der Konzern seit einiger Zeit sein Augenmerk verstärkt auf das Thema "Netzdigitalisierung". Derzeit existieren noch etwa 1500 Pläne mit Zeichnungen auf Pergamentpapier, auf denen die exakte Lage der Leitungen und ihr Zustand vermerkt ist. Mittels eines speziellen Computerprogramms werden die Pläne bis 2012 allesamt digitalisiert. Fünf Mitarbeiter und externe Ingenieursbüros sind mit dieser enormen Fleißaufgabe betraut. Vorteile des Verfahrens: SWT-Mitarbeiter können, wenn digitale Pläne vorliegen, mit einem Laptop Baustellen besuchen und vor Ort exakte Auskünfte über die Gas-, Strom- und Wasserleitungen geben. "Außerdem gestattet es uns die Digitalisierung, die Netze wirtschaftlich erheblich effektiver zu nutzen", sagt Geschäftsführer Olaf Hornfeck.

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