Die Motorradfreunde Trier-Nord gibt es seit 1999. "Kurz nach der Gründung wurde uns im Bürgerhaus ein Raum zur Verfügung gestellt", sagt der Vorsitzende Peter Hutmacher. Den haben sich die Biker her- und eingerichtet, gestrichen, Leitungen verlegt, eine Bar eingebaut sowie Flipper, Dartscheibe und Möbel organisiert. "Wir haben viel Arbeit, Geld und Energie in den Raum gesteckt", berichtet Vereins-Vize Valentin Schäfer. Die Motorradfreunde verstehen nun die Welt nicht mehr. "Das soll jetzt an 15 Zentimetern scheitern", wundert sich Peter Hutmacher. Tatsächlich kann die öffentliche Nutzung des Kellerraumes seitens des Bauaufsichtsamtes nicht gestattet werden, wenn der bauliche Zustand nicht den Normen entspricht. Denn ausschlaggebend ist die Landesbaugesetzordnung, die eine Mindestraumhöhe von 2,40 Metern vorschreibt. Nach der Totalsanierung des Bürgerhauses beträgt die Raumhöhe aber nur rund 2,25 Meter. "Wir sind an die generellen Bestimmungen gebunden. Es bleibt uns als öffentliche Verwaltung nichts anderes übrig, als dafür zu sorgen, dass die gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden", sagt Rathaus-Presse-Chef Hans-Günther Lanfer. Bei eventuell auftretenden Notfallsituationen, wie ein ausbrechendes Feuer, erhöhe sich die Gefährdung für die Nutzer oder Bewohner eines solchen Raumes.Biker wollen in der Nordstadt bleiben

Obwohl der Verein angeboten hat, die nötigen Baumaßnahmen in Eigenregie zu übernehmen oder zumindest tatkräftig mit anzupacken, bleibt es bei dem kategorischen Nutzungsverbot. Besonders bitter ist der Verlust des Raumes für die Motorrad-Freunde, weil sie immer viel soziales Engagement im und für das Bürgerhaus an den Tag gelegt haben. Peter Hutmacher: "In unseren Vereinsraum konnte immer jeder kommen und mit uns dort Zeit verbringen. Wir haben beim Sommerfest des Bürgerhauses beim Aufbau der Bühne geholfen, für Musik gesorgt." Auch den traditionellen Maibaum haben Vereinsmitglieder regelmäßig aufgestellt und bewacht und ein Fußballspiel - Motorradfreunde gegen Bürger - organisiert. Diese Aktivitäten wollen die Vereinsmitglieder trotzdem beibehalten. Mittlerweile lebe man sich aber auseinander, weil es keinen festen Treffpunkt mehr gibt. Die Einrichtungsgegenstände wurden auf die verschiedenen Mitglieder verteilt, Möbel wanderten zum Teil auf den Sperrmüll. "Wir hängen seit vielen Monaten in der Luft, können uns nur einmal im Monat im obersten Stock des Bürgerhauses treffen", sagt Hutmacher. Dort kann sich der Verein aber nicht dauerhaft nach eigenen Vorstellungen und Vorlieben einrichten. "Wir haben auch nach anderen Räumen gesucht, finden aber keine, weil wir keine hohen Mieten zahlen können", bedauert Biker-Chef Hutmacher. Trotzdem wollen die Mitglieder einen Clubraum in Trier-Nord ."Denn da gehören wir hin, da sind wir verwurzelt." Kontakt und Infos: Motorradfreunde Trier-Nord, Postfach 1331, 54203 Trier, E-Mail: motorradfreundetr@yahoo.de, www.motorradfreunde-trier-nord.de