Ärger über Rückzieher der Bahn

Der Kreisausschuss Trier-Saarburg hat die Entscheidung über eine Mitfinanzierung des Info-Schalters im Hauptbahnhof Trier zurückgestellt. Unverständnis herrschte darüber, dass sich die Bahn als Betreiber zurückzieht.

Trier. In der Beschlussvorlage hatte sich die Kreisverwaltung noch für eine Mitfinanzierung des Informationsschalters im Hauptbahnhof Trier ausgesprochen. Doch der Kreisausschuss wollte sich (noch) nicht zu diesem Beschluss durchringen, der Kosten von jeweils 10 000 Euro für die Jahre 2008 und 2009 nach sich gezogen hätte.

Die Stadt Trier hatte den Kreis Trier-Saarburg um eine Beteiligung gebeten, damit die Kosten von jährlich 90 000 Euro, die mit der Bahn für dieses und nächstes Jahr ausgehandelt worden waren, von kommunaler Seite aufgefangen werden können. Dabei handelt es sich ausschließlich um Personalkosten für die Schalterbesetzung mit Mitarbeitern der Bahntochter DB Station & Service.

Mit Ablauf des Jahres 2007 war die Kooperationsvereinbarung zwischen dem Verkehrsverbund Region Trier (VRT), der Stadt Trier und der Bahn ausgelaufen. Der Infoschalter wurde jedoch auf Wunsch der Stadt seit Anfang 2008 auf eigene Kosten weiterbetrieben, weil er sich im Konstantin-Jahr 2007 bewährt hat.

Am Schalter wird unter anderem auf touristische Sehenswürdigkeiten von Stadt und Kreis hingewiesen, insbesondere was Erreichbarkeit, Öffnungszeiten und Preise angeht. Auch Fahrplan- und Tarifauskünfte für die Stadt und das VRT-Gebiet gibt es täglich von 8 bis 20 Uhr.

Ab 2010, nach den beiden Übergangsjahren, soll dem Vernehmen nach der Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Nord die Finanzierung des Infoschalters übernehmen.

"Die Bahn zieht sich immer mehr zurück und die Kommunen sollen in die Bresche springen", ärgerte sich CDU-Fraktionschef Bernd Henter. Seine Fraktion wolle noch über eine mögliche Kostenbeteiligung beraten.

Hugo Kohl (FWG) und Manfred Nink (SPD) setzen noch Hoffnungen in Nachverhandlungen mit der Bahn, während Heinrich Lehnert (FDP) eine kommunale Kostenbeteiligung klar ablehnt.

Grünen-Sprecher Paul Port forderte seine CDU- und SPD-Kollegen auf, nicht nur zu klagen, sondern zu handeln: "Ihr stellt doch die Große Koalition in Berlin, ihr solltet das Verhalten der Bahn ändern."

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