2,8 Millionen Umsatz ohne Stress

TRIER. Viel Platz in Parkhäusern und Pendelbussen und dennoch überwiegend gute Mienen bei Triers Einzelhändlern. Die meisten von ihnen verbuchen den vierten und letzten verkaufsoffenen Sonntag 2005 angesichts des Wintereinbruchs als Erfolg. Die Kunden, die kamen, erlebten Trier als friedliches Einkaufsparadies.

Der Massenansturm blieb aus. Selbst gegen 15 Uhr, der Zeit des stärksten Andrangs, gab es "noch viel Luft in den Parkhäusern und Tiefgaragen", bilanzierte Markus Bidinger von der Polizeiinspektion Trier gestern Abend. Die maximale Belegung des City-Parkhauses (950 Stellplätze) habe bei 750 Fahrzeugen gelegen; das gleiche Bild im Hauptmarkt-Parkhaus. Probleme auf den Straßen? "Fehlanzeige. Alles verlief ganz ruhig." Die Auslastung der Park&Ride- Plätze und der Pendelbusse bezeichnete Jürgen Schlöder von der Fahrdienstleitung des Stadtwerke- Verkehrsbetriebs am Abend als "recht dürftig".

Auf Jahre hinaus letzter offener Adventssonntag

Diejenigen, die gestern zum Shoppen nach Trier gekommen waren, hatten ihre helle Freude. In den Geschäften herrschte außergewöhnlich angenehme Atmosphäre. Wenig Hektik, kein Gedränge, selbst mit Kinderwagen ließ sich der Weg durchs Einkaufsvergnügen relativ mühelos bahnen - ganz anders als im Vergleich zum Samstag, dem offiziellen Auftakt des Weihnachtsgeschäfts. Da herrschte die übliche "Wallung" mit Umsätzen wie am ersten Adventssamstag 2004. Das Novum am gestrigen Sonntag: Erstmals hatte die City-Initiative das vom Ladenschlussgesetz erlaubte Maximum von jährlich vier verkaufsoffenen Sonntagen ausgeschöpft, um damit die vermeintliche Gunst des Kalenders zu nutzen. Ein Adventssonntag im November - das gibt es nicht jedes Jahr; aber alle Jahre wieder verbietet das Gesetz eine Sonntagsöffnung im Einzelhandel im Dezember. Auf die Frage, ob sich das Wagnis gelohnt habe, die Ladentüren zusätzlich am letzten November-Sonntag zu öffnen, gibt Hans-Peter Schlechtriemen, der Chef der City-Initiative Trier, eine klare Antwort: "Ja!" Auch wenn die Erwartungen "vielleicht nicht ganz erfüllt" worden seien.

 Weitere Attraktionen: Die "Weihnachtsfrau" auf Stelzen an einem Benefiz-Stand in der Palaststraße.

Weitere Attraktionen: Die "Weihnachtsfrau" auf Stelzen an einem Benefiz-Stand in der Palaststraße.

Foto: Foto: Roland Morgen

Das wiederum habe am widrigen Wetter gelegen und nicht etwa an mangelnder Attraktivität der Einkaufsstadt Trier. Schätzungsweise 80 Prozent der Innenstadt-Geschäfte beteiligten sich an der Aktion "Offener Sonntag." Den gestern erwirtschafteten Umsatz schätzt Hans-Peter Schlechtriemen auf "etwa 2,8 Millionen Euro". Laut Rechnung des 58-Jährigen ist das "zusätzlicher Umsatz". Auf der Kunden-Wunschliste ganz oben stand wie bereits am Samstag alles, was Kinderaugen an Heiligabend zum Leuchten bringt, insbesondere Spielwaren, die offenbar deutlich besser liefen 2004. Außerdem sehr gefragt: Unterhaltungselektronik, Uhren, Schmuck und (Leder-) Kleidung. Es war der auf Jahre hinaus letzte offene Adventssonntag: 2006 und 2007 liegt der erste Advent im Dezember und ist damit laut Ladenschlussgesetz tabu für Öffnungs- Wünsche.

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