24-Stunden-Job zu vergeben

TRIER. Die Pflege von Demenzkranken stellt für die Angehörigen ein enormes Problem dar. Ehrenamtliche sollen pflegende Angehörige entlasten.

 Die Leiterin des Pflegedienstes, Angelika Jakobs, im Gespräch mit Elisabeth Lamberti (70). Im Hintergrund Josef Lamberti (68).Foto: Hans Frommer

Die Leiterin des Pflegedienstes, Angelika Jakobs, im Gespräch mit Elisabeth Lamberti (70). Im Hintergrund Josef Lamberti (68).Foto: Hans Frommer

Elisabeth Lamberti hatte vor zwei Jahren ein Gehirnschlag beim Einkauf überrascht. Die Folgen wurden damals noch überwunden. Aber nach zwei weiteren Gehirnschlägen und einem epileptischen Anfall ist sie pflegebedürftig. "Für mich kam gar nichts anderes in Frage, als dass ich meine Frau zu Hause pflege", sagt Ehemann Josef Lamberti. Eine Ausbildung hat er bis heute nicht absolviert. "Am Anfang habe ich mir schwer getan", gesteht Lamberti. Bereits um 5 Uhr steht er auf, nimmt Schmerztabletten, da er sich mit einem Bandscheibenleiden quält, und beginnt mit der Körperpflege seiner Frau.Kurse für Angehörige

Bei der Einstufung in die Pflegestufe zwei gab es Probleme. Der Medizinische Dienst stellte fest, dass Elisabeth Lamberti noch ihre Arme bewegen kann. Dass sie als Demenzkranke aber nichts damit anfangen, sich also nicht die Zähne putzen, sich waschen und kämmen kann, wurde auf die Seite geschoben. Inzwischen ist die Einstufung korrigiert. Josef Lamberti lässt seine Frau den ganzen Tag nicht aus den Augen, schleicht sich gerade mal zu einem kurzen Einkauf davon. "Manchmal hätte ich schon gern etwas Zeit für mich", gesteht er. Die Johanniter-Unfall-Hilfe Trier führt die ambulante Pflege bei Elisabeth Lamberti durch. "Es gibt Kurse für Angehörige", teilt Angelika Jakobs, die Leiterin des Pflegedienstes der Johanniter in der Loebstraße, mit. Pflegende Angehörige und Interessierte können die Fachleistung, Informations- und Beratungsangebote, indi-viduelle Betreuung im Haushalt des Erkrankten oder den Gesprächskreis für pflegende Angehörige in Anspruch nehmen. "Die Pflege ist trotz allen Einschränkungen gesichert", sagt Jakobs, "aber das Drumherum, die Betreuung der pflegebedürftigen, insbesondere der an Demenz erkrankten Menschen stellt ein Problem dar." "Die Gruppe der pflegenden Angehörigen wird oft allein gelassen", bedauert Angelika Jakobs. Deshalb startet sie ein Projekt, bei dem Ehrenamtliche die pflegenden Angehörigen entlasten sollen. Interessierte sollen mit den Angehörigen in Kontakt kommen und mit einer Schulung durch eine Fachkraft darauf vorbereitet werden, den Kranken für kurze Zeit zu betreuen. Der Kursus beginnt am 7. September. Für ein Informationsgespräch steht Angelika Jakobs unter 0651/2709015 zur Verfügung.

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