25 Jahre Raum für Begegnungen

Trier · Seit 1989 etablierte sich der Verein Treffpunkt am Weidengraben als freier Träger der Jugendhilfe in Trier. Das Angebot richtet sich an alle Generationen. Anlässlich des Jubiläums wird im September ein großes Sommerfest veranstaltet .

 Ob Hüpfburg, Kistenstapeln oder Kletterwand: Im Treffpunkt am Weidengraben in Trier wird es Kindern nicht langweilig. Foto: privat

Ob Hüpfburg, Kistenstapeln oder Kletterwand: Im Treffpunkt am Weidengraben in Trier wird es Kindern nicht langweilig. Foto: privat

Trier. Rund 30 Kinder können in Gruppenstunden im Treffpunkt am Weidengraben nach der Schule ihre Hausaufgaben erledigen oder basteln und spielen. Auch die Integration von behinderten Kindern ist Bestandteil des Vereins. Hierfür stehen sechs Plätze für beeinträchtigte Kinder zur Verfügung. Der Verein ist jedoch nicht nur innerhalb seiner vier Wände tätig. Derzeit leisten mehrere Mitarbeiter und ehrenamtliche Helfer Schulsozialarbeit an neun Trierer Grundschulen.
Neben der Arbeit mit Kindern gehört die Seniorenarbeit seit Bestehen des Vereins dazu. Dabei können ältere Menschen regelmäßig gemeinsam frühstücken und zu Mittag essen, singen, tanzen sowie spielen. Für demenzkranke Menschen kooperiert der Verein mit dem Demenzzentrum Trier. Pflegende Angehörige können in einer Demenzbetreuungsgruppe einmal wöchentlich entlastet werden.
Engen Kontakt hält der Verein mit dem Jugendamt. Bis zu 20 Familien erhalten bei Schwierigkeiten eine fachmännische Beratung. Stefan Zawar-Schlegel, Geschäftsführer des Vereins, sagt: "Wir sind eine Beratungsstelle mit breitem Portfolio für alle Bürger des Stadtteiles."
Ein Meilenstein der Vereinsgeschichte war die Eröffnung des Jugendzentrums "Auf der Höhe" am Weidengraben 5. "Bei so vielen verschiedenen Generationen kam es irgendwann zu Raumproblemen." Ab April 2009 konnte der Verein neun Monate lang eine leer stehende Immobilie kostenfrei benutzen. In dieser Zeit renovierte man das Gebäude und verhandelte mit der Stadt, um die Räumlichkeiten als Begegnungsstätte für Jugendliche anzumieten. Pünktlich zum Jahresbeginn 2010 war der Mietvertrag mit der Stadt fix und das neue Jugendzentrum konnte eröffnet werden.
Heute bietet der Jugendtreff mit einem Tonstudio, zwei Kegelbahnen, der Stadtteilwerkstatt und dem Jugendbüro ein umfangreiches Angebot. Dabei werden vor allem die Interessen der Jugendlichen berücksichtigt. "Die Jugendkultur ändert sich. Und somit auch unser Angebot", sagt Zawar-Schlegel. Mit der Unterstützung von Anwohnern konnte vor Kurzem ein Graffiti-Projekt realisiert werden. Die Jugendlichen durften sich an den Rückwänden einiger Garagen im "Graffiti-Sprayen" versuchen und künstlerisch austoben.
Finanziert wird der Verein ausschließlich durch städtische Mittel und Sponsoring. "Die Zuwendungen der Stadt decken die Kosten nur zu einem Teil. Den Rest müssen wir durch Spenden und Veranstaltungen einnehmen. Bisher ist uns dies immer gut gelungen", sagt Zawar-Schlegel. Für die Betreuung hilfsbedürftiger Familien wird mit dem Jugendamt ein Hilfeplan zur Kalkulation der Kosten ausgearbeitet. Die Schulsozialarbeit wurde bis 2013 vom Bund gefördert. Seit diesem Jahr übernimmt die Stadt die Kosten. Zawar-Schlegel: "Wir sind froh, dass uns die Stadt trotz der knappen Kassen diese Mittel zur Verfügung stellt. Dafür sind wir Träger der Jugendhilfe auch über die Stadtteilgrenzen hinaus." 25 angestellte Teilzeitkräfte arbeiten für den Verein. Zehn ehrenamtliche Helfer sowie acht Honorarkräfte im Sommer unterstützen die Arbeit.Extra

Mit zwei Initiativen begann die Geschichte des Treffpunktes am Weidengraben. Viele Menschen lebten in dem seit den 70er Jahren schnell wachsenden Wohngebiet Weidengraben auf engstem Raum. In diesem Zuge entstand auch die Keune Grundschule, die bis heute größte Grundschule der Stadt Trier. Trotz der vielen Schüler in der Umgebung gab es kaum Infrastruktur und Freizeitangebote für die Kinder. So entschieden sich 1989 mehrere Eltern, diese Situation zu ändern und gründeten die "Spielplatzinitiative". In dieser Zeit arbeitete zudem die Universität Trier gemeinsam mit der Wohnungsbau und Treuhand AG an einem Forschungsprojekt, das sich mit der Lebenssituation älterer Menschen beschäftigte. Hierfür wurden Räumlichkeiten von der Gesellschaft für die Treffen der Senioren bereitgestellt. Aus diesen beiden Projekten entstand der Treffpunkt am Weidengraben. Der gemeinnützige Verein übernahm mithilfe der Stadt ein ehemaliges Gebäude der katholischen Kirche am Weidengraben. In liebevoller Handarbeit wurde ein Bewohnerzentrum und Kinderhort Am Weidengraben 31a errichtet. brauExtra

Am Samstag, 27. September, feiert der Treffpunkt am Weidengraben sein 25-jähriges Bestehen. Ab 14 Uhr erwartet die Besucher ein reichhaltiges Unterhaltungsangebot. Unter anderem können sich die Kinder schminken lassen, sich im Cola-Kisten-Klettern messen oder auf der Hüpfburg springen. Auf der großen Bühne präsentieren Jugendliche einen Hip-Hop-Tanz. Außerdem treten der Singkreis des Treffpunktes am Weidengraben sowie der Chor des Demenzzentrums auf. Musikalische Unterstützung gibt es ebenfalls von der Rhythm & Blech Big Band. Zum Abschluss des Festes tritt die Leiendecker Bloas auf. brau Weitere Informationen im Internet unter www.taw-trier.de

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