28 Einbrüche in fünf Monaten

BAD SÄCKINGEN/TRIER. (cf) Wegen Einbruchdiebstahl in 17 Fällen und versuchtem Einbruchdiebstahl in elf Fällen wurde jetzt ein aus Trier stammender 38-jähriger Installateur in Bad Säckingen (Baden Württemberg) zu zwei Jahren und sieben Monaten Haft verurteilt.

Richter Rupert Stork vom Amtsgericht Bad Säckingen blieb damit unter der Forderung der Staatsanwältin. Zusätzlich ordnete der Richter die Einweisung in eine Entziehungsanstalt an. Dem aus Trier stammenden Angeklagten wurden 28 Einbrüche zur Last gelegt. Von Januar bis Mai 2004 hatte er - meist betrunken - Einbrüche in Waldshut, Bad Säckingen Lörrach und Freiburg begangen. Es handelte sich um Arztpraxen, Physiotherapieschulen und -Praxen, Friseure und Büros. Bei den Einbrüchen waren Schäden von rund 10 600 Euro entstanden. Erbeutet hatte der in Bad Säckingen wohnhafte Mann rund 4500 Euro. Der arbeitslose Täter hatte sich immer mit brachialer Gewalt Zugang zu den Gebäuden verschafft. Durch DNA-Spuren konnten ihm die Taten nachgewiesen werden. Dies war aber reine Formsache, da der Angeklagte schon bei seiner Verhaftung im März in Bad Säckingen die Taten zugegeben hatte. Zuvor war er bei einem Einbruch in das Gebäude der Arbeiterwohlfahrt in Bad Säckingen von einer Anwohnerin überrascht und von der Polizei aufgegriffen worden. Richter Stork hatte den Angeklagten nach knapp einem Monat Haft im Mai bis zur Verhandlung auf freien Fuß gesetzt, da er einen Wohnsitz nachweisen konnte und Reue zeigte. Unter Alkoholeinfluss jedoch beging der Mann erneut Einbrüche, diesmal in Lörrach. Dort wurde er noch in der Tatnacht von der Polizei verhaftet. Bei der Verhandlung wurde die Schuldfähigkeit des Angeklagten untersucht. Wolfgang Höcker, Chefarzt des Psychatrischen Zentrums Reichenau, stellte ein Kindheitstrauma und eine Persönlichkeitsstörung fest: In Zusammenhang mit Alkohol könne man eine Minderung der Schuldfähigkeit annehmen. Doch ohne Therapie sei keine Änderung des kriminellen Verhaltens zu erwarten.

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