30 Tonnen Ballast

Das weltweit größte transportable Riesenrad dreht derzeit auf dem Messeparkgelände beim Europa-Volksfest seine Runden. Wie alle Fahrgeschäfte wurde es zuvor von der Stadt auf seine Sicherheit überprüft.

Trier. (gsb) Es hilft nichts: Obwohl es wie aus Kübeln schüttet, die Pflicht ruft. Auch für Werner Marzi, der für das Bauaufsichtsamt die Überprüfung der Fahrgeschäfte vornehmen muss. Mindestens so imposant wie das Riesenrad auf dem Wiener Prater ragt das Riesenrad "Bellevue" auf dem Europa-Volksfest in den Himmel. Schwindel erregende 56 Meter über dem Boden sind die Gäste an der höchsten Stelle, in einer von 42 Gondeln, die aus den verglasten Kabinen eine kilometerweite Rundumsicht über das Moseltal bieten. Bevor das 320 Tonnen schwere Fahrgeschäft seinen Betrieb aufnehmen darf, muss die Sicherheit festgestellt werden. Denn die Auflagen, die vom Tüv in einem dicken Prüfbuch zur Abnahme eingetragen werden, werden vom Bauaufsichtsamt geprüft.Sicherheit sei oberstes Gebot, bestätigt Richard Krolzig, Assistent der Bellevue-Geschäftsleitung. Man transportiere schließlich das wichtigste Gut: nämlich Menschenleben. 13 Jahre alt ist das Riesenrad - "und sieht immer noch wie neu aus", sagt Hubert Predam, Betriebsleiter der Firma Bruch. Jeden Morgen würden Mitarbeiter das Riesenrad kontrollieren, beispielsweise Schweißnähte und Bügel überprüfen. Es gelte, im Vorfeld Mängel zu entdecken, bevor ein Schaden eintrete. "Die Stufen sind ordentlich, und es ist alles aus Stahl", sagt beim ersten Betreten Werner Marzi, der schon seit Jahren die Prüfungen durchführt. Nach einem Blick in das Prüfbuch schreitet er zur Tat. Zwar wird er nicht irgendwo hochkraxeln oder Bremsen kontrollieren, aber er überprüft die Sicherheit durch Sichtkontrolle.Marzi sichtet Bügel und Querstangen, sieht nach, ob Sicherungsstifte vorhanden sind. Schließlich überzeugt sich davon, dass auf jeder Seite des Riesenrads die Wassertanks gefüllt sind. Jeweils 30 Tonnen sorgen für den nötigen Ballast - und werden transportsparend erst vor Ort aufgefüllt. Um die Sicherheit des Fahrgeschäftes zu gewährleisten, mache man röntgenologische Untersuchungen, informiert Krolzig. Auch für einen Stromausfall ist vorgesorgt: 24-Volt-Batterien sollen im seltenen Notfall anspringen und die Gäste sicher auf den Boden bringen. Nachdem Marzi auch die Stützstreben der Hinterwand des Riesenrads ins Auge gefasst hat, gibt er grünes Licht. Er bestätigt die stichprobenartige Überprüfung, in der er keine Mängel festgestellt hat. Und gibt die Anlage gegen eine Gebühr von 80 Euro zur Benutzung frei.

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