400 Seiten über Römer & Co.

TRIER. (rm.) Ein "starkes Stück" als nachträgliches Geburtstagsgeschenk: Den frisch erschienenen 400-Seiten-Band 64 der renommierten "Trierer Zeitschrift für Geschichte und Kunst" widmet das Rheinische Landesmuseum als Herausgegeber der 1801 gegründeten Gesellschaft für nützliche Forschungen zum 200-jährigen Bestehen.

Das Buch beinhaltet eine Vielzahl von Forschungsbeiträgen zu Archäologie und Kunstgeschichte des Trierer Landes. Das reichhaltige Spektrum beginnt mit einer Abhandlung zur vor- und frühgeschichtlichen Siedlungsgeschichte der Vulkaneifel. Es folgen archäometallurgische Untersuchungen von eisenzeitlichen Funden aus einem Hügelgräberfeld bei Hillesheim (Kreis Daun). Der größte Teil der Studien befasst sich mit der Römerzeit in der Metropole Trier und ihrem Umland. Hier geht es um römische Wandmalereien aus der Gilbertstraße in Trier-Süd oder einen antiken Wasserleitungs-Tunnel bei Pölich an der Mittelmosel. Einen besonderen Schwerpunkt bilden die Untersuchungen in den römischen Grabkammern am Reichertsberg in Trier-West und im "Grutenhäuschen" in den Igeler Weinbergen. Es geht um Bauuntersuchungen, Wandmalerei und Verputz sowie anthropologische Aspekte der Skelettfunde. Ein ausführlicher ökonomisch-historischer Beitrag beschäftigt sich mit der Römerstadt Trier als Wirtschaftsmetropole.Nachträgliches Geschenk zum 200. Geburtstag

Die Kunstgeschichte ist vertreten mit einer Abhandlung über das bekannte spätgotische Madonnenrelief in Eisenkunstguss im Landesmuseum, zu dem es erstaunlicher Weise ikonographisch fast identische Gegenstücke in Stuck- und Holzausführung gibt, die sich in den Museen in Karlsruhe und Berlin befinden. Ein Nachruf auf den 2001 verstorbenen früheren Museumsdirektor Reinhard Schindler zeichnet die Stationen eines bewegten Forscherlebens von Breslau und Danzig über Hamburg nach Saarbrücken und Trier nach. Der regelmäßige Jahresbericht des Museums (das auch für Bodendenkmalpflege zuständig ist) mit der archäologischen Fundchronik der Ausgrabungen und Funde beschließt den Band. Das Buch ist der 1801 gegründeten Gesellschaft für nützliche Forschungen zum Jubiläum ihres 200-jährigen Bestehens gewidmet. Das Motto lautet: "concordia nostra perpetua sit" - Unsere Einigkeit soll ewig währen. Den obligatorischen ersten Band hat Vize-Museumsdirektorin Karin Goethert in einer Feierstunde an den Vorsitzenden der Gesellschaft und früheren Museumschef Heinz Cüppers überreicht. Band 64 der "Trierer Zeitschrift für Geschichte und Kunst" kostet 44 Euro und ist erhältlich im Rheinischen Landesmuseum Trier, Weimarer Allee 1, und im Buchhandel. Mitglieder der Gesellschaft erhalten das Buch zum Sonderpreis.

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