5000 Arbeitsstunden für die gute Sache

1907 taten sich elf sozial engagierte Ehranger Bürgerinnen und Bürger zusammen, um unter Leitung von Rentmeister Karl Hommens und Sanitätsrat Dr. Johann Gabriel Weiß einen "Vaterländischen Verein zur Pflege verwundeter und kranker Krieger" zu gründen. Damit hatte die Geburtsstunde des DRK-Ortsvereins Ehrang geschlagen.

 Schüsselübergabe für den Ernst-Freichel-Saal (von links): Architekt Franz Conen, Wolfgang Reiland, Rainer Freichel, Ehrenmitglied Helene Flad, Josef Comes, Markus Nikolai. TV-Foto: Ludwig Hoff

Schüsselübergabe für den Ernst-Freichel-Saal (von links): Architekt Franz Conen, Wolfgang Reiland, Rainer Freichel, Ehrenmitglied Helene Flad, Josef Comes, Markus Nikolai. TV-Foto: Ludwig Hoff

Trier-Ehrang. Seine Feuertaufe hat der neue "Ernst-Freichel-Saal" (benannt nach dem kürzlich 91-jährig verstorbenen Ehrenvorsitzenden) des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), Ortsverein Ehrang, bestens bestanden. Es war ein weiterer, wichtiger Meilenstein in der 100-jährigen Geschichte, als das DRK Ehrang am Freitag offiziell seine neuen Räumlichkeiten im erweiterten Edith-Seifer-Haus in Besitz nahm. Pastor Markus Nikolai weihte den Saal ein. Von vielen dürften die Ehranger Rot-Kreuzler beneidet werden - alleine schon wegen des großzügigen Raumangebots im Obergeschoss, wo in einem repräsentativen Saal 150 Personen Platz finden. Durch die Fahrzeughalle im Erdgeschoss (31 mal acht Meter) habe sich eine Nutzung im Obergeschoss geradezu aufgedrängt, unterstrich DRK-Vorsitzender Wolfgang Reiland in seiner Ansprache. "Das Baugerippe aus Fertigteilen war verhältnismäßig schnell aufgestellt. Dann begann mit dem Innenausbau eine Heidenarbeit auf Jahre", sagte der Vorsitzende und dankte allen Helfern für ihr beispielhaftes Engagement. 5000 freiwillige Arbeitsstunden seien geleistet worden. Wolfgang Lautwein und Andreas Jacobs seien "die beiden Haupthandwerker des Projekts" gewesen. Jeweils 1200 beziehungsweise 900 Stunden hätten sie beigesteuert.Lobende Worte gab es auch für das kooperative Miteinander mit dem in direkter Nachbarschaft befindlichen Marienkrankenhaus. So wurde das Grundstück kostenfrei bereitgestellt. "Die heute selbstverständlichen Einrichtungen und Dienste mussten im Laufe der Jahre mühevoll aufgebaut und erkämpft werden", meinte der Vorsitzende. 1952 gründete sich die erste Jugendrotkreuz-Gruppe, 1955 kam der erste Krankentransportwagen, 1972 ein Spezial-Rettungswagen, 1996 war die Grundsteinlegung für das Edith-Seifer-Haus, 1990 gab es das erste Notarzt-Einsatzfahrzeug. Reilands Einschätzung, dass sich das DRK mit heute 80 Aktiven und 50 Jugendrotkreuzlern zu einem leistungsfähigen Verein entwickelt habe, wurde von allen Rednern des Abends, darunter Schirmherr Josef Comes, ausdrücklich gewürdigt. Bürgermeister Georg Bernarding sagte, das Erfolgsmodell DRK Ehrang basiere nicht auf anonymen Größen, sondern auf Menschen, die sich in hervorragender Weise für ihre Mitmenschen einsetzten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort