5000 Fans, 70 Sanitäter, fünf Notärzte

240 Fans mussten Sanitäter beim Tokio-Hotel-Konzert 2006 in Trier verarzten. Morgen spielen Bill, Tom & Co wieder in der Arena. Veranstalter Popp-Concerts und die Einsatzkräfte zeigen sich gerüstet.

Trier-Nord. Helmut Bonerz (51) kann nach 35 Dienstjahren beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) laut eigenem Bekunden nicht mehr viel erschüttern. Aber das "Drumherum" des Tokio-Hotel-Konzerts im Februar 2006 in der Arena hat ihn doch gewundert: "So viele Teenies, die sich regelrecht wegschreien und hyperventilieren. Unfassbar." 240 dieser Fälle mussten DRK und Malteser Hilfsdienst (MHD) damals verarzten. Bei den meisten war es damit getan, den Kreislauf wieder auf Normalniveau zu bringen oder einen Becher Wasser zu verabreichen; 15 Jugendliche mussten ins Krankenhaus ("überwiegend zur Beobachtung").Viel weniger Publikum als beim ersten TH-Auftritt

Dennoch: "Damit war zu rechnen. Wir hatten vorher mit Kollegen aus anderen Auftrittsorten gesprochen und waren gerüstet. Wir hatten 100 Einsatzkräfte vor Ort."Morgen, Freitag, gibt es ein Wiedersehen. Die Magdeburger Boygroup rockt wieder in der Arena, und Helmut Bonerz hat - gemeinsam mit dem MHD-Kollegen Werner Lamberty - wieder die Einsatzleitung. Diesmal, da ist der DRK-Kreisbereitschaftsleiter sicher, dürfte es etwas entspannter zugehen. 2006 waren 7500 Fans beim ausverkauften Konzert; morgen werden es rund 5000 sein. "Wir bieten 70 Sanitäter und fünf Notärzte auf. An Fahrzeugen werden wir vier Rettungs- und fünf Krankenwagen dabei haben."Auch Veranstalter Ingo Popp (44) glaubt, "alles Erdenkliche getan zu haben, um das Konzert zu einem für möglichst alle Besucher tollen und ungetrübten Erlebnis zu machen. Wir haben zusammen mit Sanitätern, Feuerwehr, Security und Hallenbetreiber ein Sicherheits- und Versorgungskonzept erarbeitet, das den Ansprüchen an die zu erwartende Besucherzahl mehr als gerecht wird." Die Arbeit für die Sicherheitskräfte beginnt lange bevor die Vorgruppe Peilomat auf der Arena-Bühne loslegt (19 Uhr). Wenn um 10 Uhr die ersten Sanis anrücken, werden bereits Scharen von Fans die Arena belagern - und möglicherweise nachher in die Röhre schauen: "Das war 2006 auch so. Diejenigen, die als Erste anstanden, waren beim Einlass so geschwächt, dass wir sie erst einmal versorgen mussten", berichtet Bonerz, der angesichts des trockenen Wetters damit rechnet, "viel Tee parat halten zu müssen , um der Dehydrierung der Wartenden vorzubeugen.""Es reicht völlig aus, bei Einlassbeginn um 17.30 Uhr da zu sein", tont Ingo Popp. Der Band vorher auflauern zu wollen, ist nach seinen Worten "völlig unsinnig. Die Jungs kommen erst kurz vor dem Auftritt in Trier an." Der Trierische Volksfreund präsentiert das Arena-Gastspiel von Tokio Hotel. Tickets gibt es für 31,20 Euro in den TV-Presse-Centern Trier, Bitburg und Wittlich. Tipps und Infos zum Tokio-Hotel-Konzert: Altersgrenzen: Wer jünger als 16 Jahre ist, darf laut Jugendschutzgesetz nur in Begleitung eines Erziehungsberechtigen Konzerte besuchen. Wer mit Freunden und deren Eltern zum Konzert geht, braucht eine Vollmacht der eigenen Eltern. Erreichbarkeit: Praktisch ist es, ein Handy mitzunehmen. Dann ist man immer erreichbar, falls mal einer "verloren geht" oder das Konzert länger dauert. Essen und Trinken: Vor dem Konzert sollte ausreichend feste Nahrung und Flüssigkeit aufgenommen werden. Getränke bis zu 0,5 Litern in Tetrapacks oder Weichplastik können mit in die Halle nehmen genommen werden. Aus Sicherheitsgründen ist Einlass mit Dosen, Flaschen und Tetrapacks über 0,5 Litern einbehalten. In der Halle können Besucher Getränke kaufen. Genug zu trinken ist bei einem TH-Konzert besonders wichtig. Kleidung: Beim Anstehen sollte man eine Jacke dabei haben, denn die Wartezeit kann ganz schön lang werden. Die Jacke kann an der Garderobe abgeben werden. Fotoaufnahmen für privaten Gebrauch: Das Mitbringen von Profi- und Videokameras ist nicht erlaubt, sie werden beim Einlass abgenommen und aufbewahrt. Pocket- und Handy-Kameras dürfen mitgenommen werden. Bitte beachten: Wer ganz vorne steht, sollte nicht blitzen; das stört und irritiert die Musiker. (rm.)

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