65 Jahre verheiratet

TRIER-SÜD. Wenige Ehepaare können ein solches Jubiläum feiern. Die Eheleute Axt allerdings blicken auf eine lange gemeinsame Zeit zurück. 1939 heirateten die beiden in der Kürenzer Kirche St. Bonifatius und feierten nun Eiserne Hochzeit.

"Ich würde meinen Mann immer wieder heiraten", sagt Dorothea Axt (86). Auch noch nach 65 gemeinsamen Jahren ist das Ehepaar glücklich. Wie viele Eheleute haben sich auch Dorothea und Clemens (90) im Café Schuh kennen gelernt. Jeder war mit seinen Freunden dort zum Tanztee. Es hat aber ein wenig Nachhilfe der Freunde gebraucht, ehe die beiden zusammen fanden. "Mein Mann hat sich etwas geniert, mich zum Tanzen aufzufordern. Dann hat sein Freund ihm einen Schubs gegeben", erinnert sich Dorothea Axt. So kam der erste Kontakt zustande, den die beiden durch den Bund der Ehe nach einem Jahr standesamtlich besiegelten. Bevor sie nicht kirchlich getraut waren, hatten die Eltern der Braut darauf bestanden, dass sie in getrennten Zimmern schlafen. Strenge Regeln waren das, aber die Verliebten haben immer Wege gefunden, die elterlichen Anordnungen zu hintergehen. Einen Monat später bekamen sie den kirchlichen Segen. "Der Krieg stand bevor, und mein Vater hatte unsere ganze Kleidung nach Frankfurt verschickt. So heiratete ich in einem normalen Kleid", erzählt Dorothea Axt. Während des Krieges mussten sich die Brautleute trennen, aber Clemens stand 1945 überraschend vor der Haustür. "Das Zusammenleben hat wunderbar funktioniert, denn wir waren sehr verliebt", sagt seine Gattin. Nachdem sie ihre erste Tochter durch eine schwere Krankheit früh verloren hatten, kamen noch zwei Söhne zur Welt, mit denen Dorothea und Clemens regelmäßig im Trierer Land unterwegs waren. Den heimischen Garten in Pfalzel pflegten und hegten sie, Dorothea war eine engagierte Hausfrau, Clemens der Handwerker, Tüftler und Kunstmaler. Als die Kinder größer waren, hat das Ehepaar viele Reisen unternommen. Vor allem die Kanarischen Inseln, die Balearen und die Mittelmeerländer haben sie bereist. Ihre Beziehung ist noch bis heute intakt. "Man darf nicht nachtragend sein, wenn man sich gestritten hat. Wir sind nie schlafen gegangen, ohne uns einen Gute-Nacht-Kuss zu geben und halten uns immer bei der Hand", verrät Dorothea Axt, wie eine so lange Ehe glücklich bleibt.

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