701 sind 111 zu viel

Nach dem Zahlen-Wirrwarr: Bis auf 14 werden alle Kinder, die Trierer Gymnasien besuchen wollen, in einer der städtischen Schulen aufgenommen. Wer welcher Einrichtung zugeteilt wird, steht allerdings noch genauso wenig fest wie eine Lösung des Problems im nächsten Jahr.

Trier. Die Schulaufsichtsbehörde sprach zunächst von 80 Kindern, für die die Trierer Gymnasien keinen Platz hätten, korrigierte jedoch nur wenig später auf 37. Gleichzeitig erklärte Schuldezernent Ulrich Holkenbrink allerdings, bei 97 Kindern wisse man noch nicht definitiv, wie sie untergebracht werden sollen. Mittlerweile scheint die Situation zumindest für das am 1. August beginnende Schuljahr 2008/09 geklärt:Insgesamt gingen bei den vier städtischen Trierer Gymnasien bis zum Stichtag 29. Februar 701 Anmeldungen für die fünften Klassen ein - und damit genau 111 mehr, als die Schulen bis dato Plätze vorhielten. Eiligst setzten sich die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) als Schulbehörde, Dezernent Holkenbrink und die Leiter der Gymnasien zusammen. Ergebnis: Max-Planck- und Auguste-Viktoria-Gymnasium erklärten sich bereit, je eine zusätzliche Klasse mit der zulässigen Höchstzahl von 30 Kindern einzurichten. 14 weitere Schüler aus dem Landkreis werden darum gebeten, sich doch für ein wohnortnahes Gymnasium im Kreis Trier-Saarburg zu entscheiden. Übrig bleiben 37 Schüler. Für diese werden auf dem Hof des Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums zu zwei bereits vorhandenen Container-Klassen zwei weitere Container gestellt. Die mobilen Klassenzimmer finanziert der Kreis Trier-Saarburg - schließlich kommen bis zu 50 Prozent der Trierer Gymnasiasten aus dem Kreisgebiet. Als Schulträger übernimmt die Stadt Trier allerdings auch für sie den Großteil der Kosten. Welches Kind auf welches Gymnasium kommt, darüber will das Schulamt die Eltern in der ersten Aprilwoche informieren.Der Run auf die städtischen Gymnasien ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen: Im Schuljahr 2005/06 gab es 641 Anmeldungen, 2007/08 680 und für 2008/09 eben 701 Anmeldungen. Im letzten Sommer stockte daher das Friedrich-Spee-Gymnasium in Ehrang von sechs auf sieben fünfte Klassen mit insgesamt 181 Schülern auf. In diesem Jahr schult das FSG - an dem ebenfalls bereits Klassen in Containern untergebracht sind und das ab diesem Schuljahr nach nur zwölf statt dreizehn Jahren zum Abitur führt - wieder lediglich sechs Klassen (159 Schüler) ein. 2009: MPG und AVG nur je vier Klassen

Im nächsten Jahr wollen auch AVG und MPG wieder auf vier fünfte Klassen reduzieren. "Aus Platzgründen können wir im nächsten Jahr definitiv nicht wieder fünf Klassen aufnehmen", erklärt MPG-Schulleiter Ludwig Weyand. Das städtische Schulamt bestätigt: "Nach derzeitigem Stand ist davon auszugehen, dass im nächsten Jahr an AVG und MPG nur je vier Klassen aufgenommen werden können." Steigt der Ansturm auf die Gymnasien weiter an wie bisher, dürfte es demnach im nächsten Jahr richtig problematisch werden. Die Lösung soll der lang erwartete Schulentwicklungsplan geben, den Dezernent Holkenbrink in wenigen Wochen vorstellen will.

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