80 Häusle-Bauer dürfen sich freuen

PFALZEL. Wenn alles nach Plan läuft, dann rollen im nächsten Frühjahr die Bagger vermehrt am Ortsrand von Pfalzel, dann könnten ab Mitte des Jahres 2004 die ersten neuen Häuser wachsen. Erstmals nach rund 30 Jahren wird Pfalzel wieder Bauplätze anbieten.

 Ortsvorsteher Arnold Kohr erläutert einer Pfalzelerin die Planung für das Neubaugebiet .Foto: Christine Cüppers

Ortsvorsteher Arnold Kohr erläutert einer Pfalzelerin die Planung für das Neubaugebiet .Foto: Christine Cüppers

Sein offizieller Name lautet "BP 10 Ortsauffüllung Pfalzel", es ist 14,8 Hektar groß, und es liegt zwischen Mäusheckerweg, Am Kändelchen, Büschweg, Eltzstraße und dem Pfalzeler Stern. Die Rede ist von dem lange geplanten und von vielen Bürgern sehnlichst erwarteten Neubaugebiet am Rande des Stadtteils.Etwa 80 Bauplätze mit Grundstücksgrößen zwischen 300 und 800 Quadratmetern sieht der Bebauungsplan vor. Der Quadratmeter erschlossenes Bauland wird 145 Euro kosten. Entstehen werden zwei Mehrfamilienhäuser (vier bis sechs Parteien) und ansonsten Ein- und Zwei-Familienhäuser, die maximal zwei Geschosse haben dürfen. Dazu kommt eine Gewerbefläche an der Eltzstraße mit 4500 Quadratmetern, wo möglichst bald - so hoffen jedenfalls die Pfalzeler - ein Lebensmittelmarkt angesiedelt werden soll.Das absehbare Ende einer 30 Jahre alten Geschichte

Zu sehen ist von alledem derzeit noch reichlich wenig. Aufmerksamen Beobachtern fallen lediglich die Vermessungstrupps auf, die sich im Bereich des Mäusheckerweges betätigen. Ihre Aufgabe ist es laut Auskunft von Vermessungsdirektor Ralf Arthkamp, Leiter des Stadtvermessungsamtes und Vorsitzender des Umlegungsausschusses der Stadt Trier, den derzeitigen Bestand aufzunehmen. Damit nämlich der Bebauungsplan realisiert werden kann, hat der Trierer Stadtrat im September 2000 eine so genannte Bauland-Umlegung angeordnet. Dieses Verfahren, so Amtschef Arthkamp, ist ein gesetzlich geregelter Grundstückstausch. Dabei bringen Eigentümer zum Beispiel ihre im Bereich des neuen Baugebietes ihre landwirtschaftlichen Flächen ein und erhalten gleichwertige Baugrundstücke oder einen finanziellen Ausgleich."Im Falle des Pfalzeler Baugebietes haben wir es mit etwa 150 Eigentümern, Eigentümer- und Erbengemeinschaften zu tun, die wir zum Teil erst ermitteln mussten", erläutert der Vermessungsdirektor. Dies sei ein Grund dafür, dass zwischen der Anordnung der Umlegung und dem Inkrafttreten des Umlegungsplanes (voraussichtlich im Herbst) mehr als drei Jahre vergangen sein werden.Und wie sieht das weitere Vorgehen aus? Nach Abschluss der Vermessungen des derzeitigen Bestandes, also aller Grundstücke, wird ein Zuteilungsentwurf erarbeitet. Dieses von Vermessungsamt und Umlegungsausschuss erarbeitete Papier enthält die neue Einteilung der Grundstücke, wobei die Wünsche und Vorstellungen der bisherigen Eigentümer nach Möglichkeit berücksichtigt werden. Wer also beispielsweise ein Stück Nutzgarten abgibt, soll entweder finanziell entschädigt werden oder möglichst das an den Gartenteil angrenzende restliche Stück als Baugrundstück erwerben können.Dieser Entwurf wird im Herbst mit allen Beteiligten besprochen. Findet er Zustimmung, so wird daraus der Umlegungsplan, der im Winter rechtskräftig werden soll. Zeitgleich, so die Prognose von Ralf Arthkamp, wird vor Ort wieder etwas zu sehen sein: Wohl im Winter sollen nämlich die bewachsenen Flächen freigeräumt werden. Und ab Frühjahr könne der Bau der Erschließungsstraßen beginnen. Die zweigen vom Mäusheckerweg ab und enden jeweils in einem Wendekreis. Außerdem wird die Sierckstraße als Verbindung zwischen Büschweg und Eltzstraße geöffnet."Damit geht die lange Geschichte eines Baugebietes endlich ihrem Ende entgegen", kommentiert Ortsvorsteher Arnold Kohr äußerst zufrieden den Stand der Dinge. Schließlich sei er angetreten mit dem Vorsatz, endlich die große Nachfrage nach Baugrundstücken wenigstens zum Teil befriedigen zu können. Morgen in unserer Stadtteilserie: Fossilien und Mineralien wecken die Sammel-leidenschaft von Hans Hinsberger.

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