86-Jährige stirbt bei Feuer in Ruwer - Polizei: Kein Fremdverschulden

Trier-Ruwer · Die Polizei hat damit begonnen, die Ursache des Wohnhausbrands in Trier-Ruwer zu untersuchen. Nach ersten Erkenntnissen liegt kein Fremdverschulden vor. Bei dem Brand in der Ruwerer Ortsmitte ist in der Nacht von Freitag auf Samstag eine Frau gestorben.

86-Jährige stirbt bei Feuer in Ruwer - Polizei: Kein Fremdverschulden
Foto: Tobias Senzig
86-Jährige stirbt bei Feuer in Ruwer - Polizei: Kein Fremdverschulden
Foto: Agentur Siko


Ein Taxifahrer, der einen Fahrgast in Ruwer absetzen wollte, hatte das Feuer entdeckt und eine zufällig vorbeikommende Polizeistreife gerufen. Als die Polizisten zu dem Brandort eilen, stoßen sie auf einen völlig aufgelösten Bewohner des Hauses. Der sagt ihnen, dass eine 86 Jahre alte Frau noch im Gebäude ist.

Gemeinsam mit Passanten versuchen die Polizisten, in das Haus einzudringen: "Die Anwohner haben von Außen versucht den Rollladen hochzuschieben und das Fenster einzudrücken", berichtet Volker Israel von der Polizei Schweich. "Wir mussten sie davon abhalten, da rein zu gehen." Denn der Rauch ist zu dicht - auch die Polizisten müssen den Rettungsversuch aufgeben.

Als die Berufsfeuerwehr um 0.45 Uhr in Ruwer eintrifft, steht das Haus komplett in Flammen. "Als wir ankamen schlugen Flammen aus dem Erdgeschoss und dem ersten Stock", sagt Einsatzleiter Harald Feider. Seiner Einschätzung nach muss das Feuer schon lange gebrannt haben.

Die Feuerwehrleute versuchen, den Brand zu löschen, auch Kollegen aus Kürenz und von der Ruwerer Feuerwehr kommen zu Hilfe. Als sie in das Erdgeschoss des Gebäudes vorstoßen, finden sie die Leiche der Ruwererin.

Bis 4 Uhr morgens dauert der Löscheinsatz. "Wir mussten die benachbarten Gebäude evakuieren", berichtet Harald Feider. In einem der Nachbarhäuser müssen die Feuerwehrleute die Eingangstür aufbrechen, damit sie zum Dach vordringen können und verhindern können, dass die Flammen übergreifen.

Ein Ruwerer Feuerwehrmann, ein Passant und der Verwandte der Toten müssen ärztlich versorgt werden. Der Verwandte hatte bei seinen Rettungsversuchen eine Rauchvergiftung erlitten und musste in ein Krankenhaus gebracht werden. Der Feuerwehrmann hatte über Übelkeit geklagt. Er wurde wie der Passant ambulant von einem Notarzt behandelt.

Bis in die Morgenstunden sichern die Feuerwehrleute das Areal. "Das Gebäude ist akut einsturzgefährdet", erklärt Harald Feider. Das 100 Jahre alte Haus ist völlig ausgebrannt. Der Sachschaden: 150.000 Euro. Die Brandursache ist noch unklar.

Wegen der Aufräumarbeiten ist die Straße "Im Paulinsgarten" den gesamten Samstagvormittag gesperrt. Der Busverkehr wird umgeleitet.

Die Polizei hat den Brandherd am Morgen untersucht. "Es ist keine Brandstiftung gewesen", sagt Harald Mander von Kriminalpolizei. "Es spricht viel für eine technische Ursache." Am Montag soll ein Sachverständiger ein Gutachten liefern.

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