Trier. Der Würdenträger-Auftrieb und die musikalische Umrahmung durch das Swing-Sextett des Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums unterstrichen die Bedeutung der Veranstaltung im Lesesaal der Stadtbibliothek. Kultur-Staatssekretär Joachim Hofmann-Göttig, Thomas Metz (Chef der Generaldirektion Kulturelles Erbe) und OB Klaus Jensen stellten ein in vielerlei Hinsicht gewichtiges Buch vor: den zweiten und abschließenden Teil der Denkmaltopographie der Stadt Trier. Nach dem 2001 veröffentlichten Band über die Altstadt behandelt die Neuerscheinung alle Trierer Denkmäler außerhalb des Alleenrings. Zwischen Quinter Schloss und Zewener Turm sind das an die 900.

Der in der Wernerschen Verlagsgesellschaft (Worms) erschienene Band schließt eine große Lücke, denn eine systematische Auflistung von Kulturdenkmälern fand zuletzt vor dem Zweiten Weltkrieg statt. Für die meisten der 1969 eingemeindeten ehemaligen Vororte bietet er die erste flächendeckende Erhebung überhaupt.

Die jetzt komplette Topographie erfreut vor allem die Mitarbeiter von Denkmal-, Bau- und Planungsbehörden, denn die haben in dem Nachschlagewerk eine Rechtsgrundlage und große Arbeitserleichterung zugleich.

300 000 Euro kostet das Projekt

So lassen sich Anträge von privaten Denkmalbesitzern auf Zuschüsse und steuerliche Abschreibungen nun viel schneller und einfacher bearbeiten, weil alle notwendigen Informationen gebündelt vorliegen. Entsprechend aufwendig gestaltete sich das Publikationsprojekt. Rund 300 000 Euro verschlang die Produktion des von Ulrike Weber (Birkenfeld) in dreijähriger Arbeit erstellten Bandes.

Den Löwenanteil der Kosten trug das Land; die Stadt Trier beteiligte sich mit 50 000 Euro, und der Denkmalrettungsverein Trier-Gesellschaft steuerte 10 000 Euro bei.

Nebst ausführlichen Einleitungen zur Stadterweiterung im 19. Jahrhundert (Trier-Süd, -West, -Nord, -Ost) und den übrigen Stadtteilen beschreibt das Buch auch die historischen und topographischen Zusammenhänge. Das macht es auch für stadtgeschichtlich Interessierte zu einer wahren Fundgrube. Staatssekretär Hofmann-Göttig pries die Topographie deshalb launig als "wunderbares Geschenk" an: "spannend, enorm preiswert und hoch subventioniert".

Der in der Reihe "Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz" erschienene Band 17.2 "Stadt Trier - Stadterweiterung und Stadtteile" (426 Seiten, 990 Fotos und Karten) ist für 48 Euro im Buchhandel erhältlich. Band 17.1 "Stadt Trier - Altstadt" umfasst 380 Seiten und kostet ebenfalls 48 Euro.