Ab 2006 ohne Schmitt

FISCH/MAINZ. Dieter Schmitt, stellvertretender Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion, wird bei der Landtagswahl im kommenden Jahr nicht mehr antreten. Der 60-Jährige will sich stattdessen stärker auf seine kommunalpolitischen Aktivitäten konzentrieren und seinem Privatleben mehr Zeit einräumen.

Am vergangenen Wochenende dürfte Dieter Schmitt einige Zeit vor seinem Computer und mit dem Telefonhörer in der Hand verbracht haben. Zum Teil per Mail, zum Teil telefonisch habe er alle verantwortlichen Parteikollegen über seinen Entschluss informiert, erklärte Dieter Schmitt gestern dem Trierischen Volksfreund . Nach 21 Jahren als Landtagsabgeordneter der CDU wird er für dieses Amt ab der nächsten Wahl-Periode nicht mehr zur Verfügung stehen. Das heißt im Klartext: Etwa ab Mai kommenden Jahres ist für Schmitt in Mainz Schluss. Wahltermin ist am 26. März 2006. "Diesen Entschluss habe ich für mich persönlich bereits vor zwei Jahren gefasst", sagte Schmitt gestern. "Ich habe stets propagiert, dass man nicht an seinen politischen Ämtern hängen sollte. Deshalb mache ich jetzt ‚Ämter-Fasten'", scherzte der 60-Jährige in Anspielung auf die gerade gestartete Aktion Auto-Fasten. Wenn Schmitt im kommenden Jahr sein Mandat abgibt, wird er 21 Jahre die Verbandsgemeinden Konz, Saarburg, Kell und Hermeskeil im Landtag vertreten haben. Damit verbunden ist sein Engagement als stellvertretender Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion, als Vorsitzender des Agrarausschusses des Landtags, im Landesvorstand des Gemeinde- und Städtebundes und als Arbeitskreisvorsitzender. "Ämter hat man nur auf Zeit. Man muss sich aus eigener Entscheidung heraus von ihnen trennen können", lautet Schmitts Überzeugung. Er trete aus einer Position der Stärke ab: "Ich bin stolz darauf darauf, es so zu machen." Statt wie bislang etwa dreimal pro Woche zu Terminen in den Landtag nach Mainz zu fahren, wolle sich Schmitt künftig stärker auf seine kommunalpolitischen Aktivitäten konzentrieren. Seine Ämter als Ortsbürgermeister von Fisch - bereits seit 15 Jahren -, als Erster Kreis-Beigeordneter und Mitglied der Regionalen Planungsgemeinschaft bleiben von der Entscheidung unberührt. Bezüglich dieses Engagements hegt Schmitt eine stille Hoffnung: "Nun ist klar, dass ich keine weiteren Ambitionen habe. Vielleicht eröffnet das letzte Jahr die Chance, dass mir noch mehr Glaubwürdigkeit für vorgetragene Projekte zugestanden wird und das nicht gleich in Zusammenhang mit der Parteischiene gebracht wird." Privat möchte er mehr Zeit für Hobbys und Familie einplanen. Den Zeitpunkt seiner öffentlichen Erklärung habe er mit Bedacht gewählt. "Ich möchte, dass bis zur Delegierten-Versammlung und der Wahl des CDU-Kandidaten am 9. Juni ausreichend Zeit ist, jemand Geeigneten zu finden." Einen Favoriten habe Schmitt nicht. "Es ist nicht so, dass es einen B-Kandidaten gibt, der jetzt ins Rennen geschickt wird. Es wird vielmehr drei oder vier Kandidaten geben, und dann wird gewählt."

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