Ab Montag Vollsperrung in der Loebstraße

Trier · Die Loebstraße, Rumpelpiste zwischen Stadt und Ruwertal, wird ab Montag saniert. Auf den im Berufsverkehr ohnehin stark belasteten Ausweichstrecken über Autobahn und Metternichstraße steigt die Staugefahr.

 Martin Lorenz und Detlef Endres von den Stadtwerken Trier schildern eine Ersatzhaltestelle für Busse in der Ohmstraße aus. Denn während der Straßensperrung ist die Haltestelle in der Loebstraße an der HWK nicht zu erreichen. TV-Foto: Klaus Kimmling

Martin Lorenz und Detlef Endres von den Stadtwerken Trier schildern eine Ersatzhaltestelle für Busse in der Ohmstraße aus. Denn während der Straßensperrung ist die Haltestelle in der Loebstraße an der HWK nicht zu erreichen. TV-Foto: Klaus Kimmling

Trier. Norbert Süss ist die Loebstraße schon lange leid. Und als er an einem trüben Novembertag 2010 auf seinem Weg von Ruwer in die City entdeckt, dass ein Polizeiwagen hinter ihm herfährt, nutzt er die Gelegenheit: Um seiner Wut über die mit Schlaglöchern übersäte Straße Ausdruck zu verleihen, umkurvt der Rentner die Krater überdeutlich. Nicht ohne dabei mehrfach auf die Gegenfahrbahn zu geraten. Die Polizei schaltet ob des gesetzeswidrigen Verhaltens das Blaulicht ein. "Aber ich bin einfach weiter gefahren", erzählt Süss.
Seine Protestfahrt bescherte dem Ruwerer damals ein Bußgeld von 33 Euro. Gezähmt hat das seinen Ärger zwar nicht. "Aber mit meinem neuen Auto fahre ich ohnehin nicht mehr durch die Loebstraße. Da rappelt man sich ja alles kaputt", schimpft Süss. Stattdessen nimmt er von Ruwer aus über Kenn meist die Autobahn, wenn er in die Stadt will.
Ab Montag müssen das auch die Fahrer der rund 10 000 weiteren Autos tun, die täglich über die Loebstraße rumpeln.
Denn nach mehr als einem Jahrzent Planung beginnt am Wochenanfang der Ausbau der wichtigen Verbindungsstraße zwischen der Trierer City und dem Ruwertal - inklusive Vollsperrung.

Die Baustelle: Der erste Bauabschnitt, der im März 2016 fertig saniert sein soll, erstreckt sich auf 580 Metern von der Pfalzeler Eisenbahnbrücke bis zum Grundstück Loebstraße Nummer 41. Innerhalb dieses Abschnitts haben am Donnerstag die Vorarbeiten begonnen. Am Montag, 9. März, beginnt der eigentliche Ausbau. Zunächst wird dafür die Strecke zwischen den Einmündungen Ohmstraße und Auer-von-Welsbach-Straße voll gesperrt (siehe Grafik). Der Durchgangsverkehr wird umgeleitet über Ohm-, Metternich- und Rudolf-Diesel- beziehungsweise Dasbachstraße. Für Anlieger, Kunden, Mitarbeiter und Lie feranten der Betriebe bleibt die Loebstraße aus Richtung Innenstadt bis zur Baustelle geöffnet. Auch die Einfahrt in die Auer-von-Welsbach-Straße ist möglich.
Voraussichtlich ab Juni verlagert sich die Baustelle auf die Strecke zwischen Eisenbahnbrücke und Ohmstraße. Die Loebstraße muss dann nur noch halbseitig gesperrt werden, der Verkehr wird wechselseitig per Ampel an der Baustelle vorbeigeleitet.

Busse: Die Linien 1, 30 und 86 fahren in Richtung Waldrach bis zum Verteilerkreis Nord die normale Route, dann weiter über Rudolf-Diesel-Straße, Metternichstraße, Ohmstraße und wieder auf die Loebstraße. Für die Rückfahrt gilt die gleiche Umleitung in umgekehrter Reihenfolge. Die Haltestelle Rudolf-Diesel-Straße wird in Richtung Innenstadt verlegt. Die Haltestellen Handwerkskammer werden aufgehoben und an die Ersatzhaltestellen in der Ohmstraße verlegt. Fragen zur Umleitung beantworten die Stadtwerkemitarbeiter im Stadtbus-Center an der Treviris-Passage oder telefonisch unter der Nummer 0651/717273.

So geht es weiter: Die seit Anfang des Jahrtausends geplante Komplettsanierung der Loebstraße dauert rund vier Jahre, soll also 2019 abgeschlossen sein. Das 1,4 Kilometer lange Sanierungsstück ist in vier Bauabschnitte aufgeteilt. Jedes Grundstück soll während der Bauarbeiten stets erreichbar sein. Dafür wird eine Erschließungsstraße angelegt, deren Unterbau später der Herstellung des neuen Zwei-Richtungs-Radwegs dient. Die Straßenbreite wird von 8,50 Metern auf 6,50 Meter verschmälert. Der Ausbau kostet insgesamt rund 4,5 Millionen Euro. Gut zwei Millionen Euro davon kommen vom Land.

So richtig freuen kann sich Protest-Rentner Norbert Süss allerdings nicht darüber, dass die Loebstraße nun endlich ausgebaut wird. "Das ist ja alles schön und gut, und wird - wenn\'s denn mal fertig ist - bestimmt auch toll aussehen. Aber dass ich die Loebstraße dann auch mit glattem Asphalt tatsächlich noch erleben darf, darauf kann ich eigentlich nur hoffen", sagt der 79-Jährige.

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