Ab ins Theater für einen Euro mehr

Für mehr Familienfreundlichkeit in städtischen Beteiligungsgesellschaften und höhere Theater-Eintrittspreise votierte der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung. Außerdem standen mehrere Bebauungspläne auf der Tagesordnung.

Trier. (woc) Die Stadtverwaltung habe eine Vorbildfunktion und müsse sich daher in Unternehmen und Gesellschaften, an denen sie beteiligt ist, für eine familienbewusste Personalpolitik einsetzen. So begründeten Bündnis90/Die Grünen ihren Antrag, dass nicht nur die Stadtverwaltung selbst, sondern auch städtische Beteiligungsgesellschaften das Zertifikat "berufundfamilie" des Bundesfamilienministeriums anstreben sollen. Dafür könne sich die Stadt über ihre Vertreter zum Beispiel in den Gremien von Stadtwerken und Sparkasse einsetzen. Dorothee Bohr (CDU) erklärte das Einverständnis ihrer Partei mit dem Grünen-Antrag, machte aber darauf aufmerksam, dass "auch bei Beteiligung der Stadt die Gesellschaften eigene, selbstbestimmte Rechtsformen" blieben. Auch Landtags-Mitglied Ingeborg Sahler-Fesel (SPD) betonte, dass die Initiative für das Zertifikat aus den Unternehmen selbst herauskommen müsse. Weil das Audit allerdings nicht besonders zeitaufwendig sei und zudem vom Land gefördert werde, sei es ein gutes, praxisbezogenes Instrument zur Optimierung der familienfreundlichen Personalpolitik. Der Rat nahm den Grünen-Antrag mehrheitlich an. Wegen der zu erwartenden Tarifsteigerungen im öffentlichen Dienst, weil die Energieversorgungskosten gestiegen sind und nicht zuletzt, weil der Bundesrechnungshof eine dahingehende Empfehlung ausgesprochen hatte, hat der Stadtrat eine Erhöhung der Eintrittspreise für das Trierer Theater für die Saison 2008/2009 beschlossen. "Nur so kann eine Absenkung des kulturellen Angebots vermieden werden", heißt es in der Begründung von Kulturdezernent Ulrich Holkenbrink. Die Preise steigen grundsätzlich um einen Euro auf allen Plätzen. Eine Schauspiel-Aufführung kostet auf den günstigsten Plätzen damit regulär 13 Euro, eine nicht ermäßigte Karte für die Oper gibt's ab 14 Euro und eine Konzert-Karte ab 18 Euro. Für die Studioaufführungen und das Kinder-Weihnachtsmärchen beträgt die Erhöhung 50 Cent. Der Zuschlag von fünf Euro für "herausragende Produktionen", in der Regel mit Gaststars, steigt nicht an. Durch die Erhöhung, die erst ab Herbst greift, rechnet die Stadt für 2008 mit Mehreinnahmen von rund 25 000 Euro.

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