Abfallberg wächst und wächst

TRIER. (red) Jeder Einwohner in Trier und im Kreis Trier-Saarburg hat im vergangenen Jahr durchschnittlich 173 Kilogramm verwertbare und 194 Kilogramm nicht verwertbare Abfälle "produziert". Damit hat die Menge der verwertbaren Abfälle, zu denen Altpapier, Altglas, Leichtverpackungen, Gartenabfälle und Elektro(nik)geräte zählen, im Vergleich zum Vorjahr um 3,9 Prozent abgenommen.

Die Gründe sind nach Auskunft des Zweckverbandes ART größtenteils nachvollziehbar. Zum einen hat die zu Beginn des vergangenen Jahres in Kraft getretene Pfandpflicht für bestimmte Einweg-Getränkeverpackungen die in den gelben Säcken eingesammelten Verpackungsmengen um 5,6 Prozent sinken lassen. Im Bundesdurchschnitt lag der Rückgang sogar bei rund sechs Prozent. Zum anderen wurden Elektro(nik)geräte und Schrott (EES) wegen der steigenden Preise für Altmetalle dem Zugriff des Zweckverbandes ART und der kontrollierten zertifizierten Zerlegung entzogen und auf eigene Initiative verstärkt von "Schrotthändlern" eingesammelt. Der Konsum führt jedoch dazu, dass jeder Einwohner im Durchschnitt trotz eifrigen Trennens und Sortierens insgesamt mehr Abfall "produziert" als 1992, also vor der Einführung der Gelben Säcke. Das ist das Fazit des Umweltberichtes, den der Zweckverband ART auf der Grundlage der Abfalldaten aus dem vergangenen Jahr erstellt hat. Werden die Mengen der verwertbaren und die der nicht verwertbaren Abfälle addiert, liegt dieser Wert 2003 bei 367 Kilogramm pro Einwohner. 1992 lag dieser Wert bei 311 Kilogramm pro Einwohner. Die Zahl der Anmeldungen am Abfall-Telefon für Sperr- und Gartenabfälle, Elektro- und Elektronikgeräte steigt dagegen von Jahr zu Jahr. 2003 hatte sie das Rekordhoch von 160 000 erreicht. 1994 lagen zum Vergleich "nur" 59 000 Anforderungen für diesen Service auf Abruf vor. Auf dem 80 Hektar großen Gelände der Deponie Mertesdorf wurden im vergangenen Jahr 133 696 Tonnen Abfälle zur Beseitigung abgelagert. Diese Abfälle setzen sich zu 35 Prozent aus Haushalts-, zu fünf Prozent aus Sperrabfällen, zu 36 aus Schredderabfällen (entstehen beim Zerkleinern von Autowracks), zu 18 Prozent aus hausabfallähnlichen Gewerbeabfällen und zu sechs Prozent aus sonstigen Abfällen zusammen. 1991 wurden auf den Deponien des ART noch über 185 000 Tonnen Abfälle abgelagert. Im Jahr 1998 sank die Menge erstmals auf unter 100 000 Tonnen. Dies lässt sich durch die Einführung des Dualen Systems und die "Abwanderung" von Gewerbeabfällen erklären. Seit 2002 steigt die Menge der deponierten Abfälle wieder deutlich an. Ab dem 1. Juni 2005 dürfen Abfälle nicht mehr ohne Vorbehandlung deponiert werden. Ziel der Vorbehandlung ist es, die Abfälle "reaktionsunfähig" zu machen. Die Abfälle aus den Kreisen Trier-Saarburg, Daun, Bernkastel-Wittlich und Bitburg-Prüm sowie der Stadt Trier werden ab Juni 2005 in der Trockenstabilatanlage, die zurzeit auf dem Gelände der Deponie Mertesdorf erbaut wird, nicht nur vorbehandelt, sondern so aufbereitet, dass sie zum überwiegenden Teil als Brenn- und Wertstoffe genutzt werden können.

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