Abschied mit Stil

Mit seiner letzten Vorlesung an der Universität Trier hat sich der Professor für Germanistische Linguistik Ulrich Püschel am Mittwoch von seinen Studenten und Kollegen verabschiedet.

 Fachkollege Rainer Wimmer (links) überreicht dem Sprachwissenschaftler Ulrich Püschel zum Abschied eine Spende für die „Villa Kunterbunt“. TV-Foto: Daniel John

Fachkollege Rainer Wimmer (links) überreicht dem Sprachwissenschaftler Ulrich Püschel zum Abschied eine Spende für die „Villa Kunterbunt“. TV-Foto: Daniel John

Trier. Wie verlässt man nach 36 Jahren stilvoll die Universität? Wenn es einer wissen muss, dann ist es Ulrich Püschel - schließlich ist er Sprachwissenschaftler mit dem Forschungsschwerpunkt Stilistik. Große Abschiedsworte sind seine Sache nicht, er entscheidet sich kurz und knapp für: "Das war's."Sprache in Zeitung und Fernsehen

Beim letzten Auftritt sollte noch einmal alles so sein wie immer - keine Lobreden, keine Blumensträuße, zumindest nicht im Hörsaal, so hatte es sich Püschel gewünscht. "Der Hörsaal ist meiner", sagt er, der seine Lehrtätigkeit immer mit viel Engagement betrieben hat. Daher gibt es zum Abschied auch eine ganz normale Vorlesung über Stilistik mit Beispielen aus Lessings Drama "Minna von Barnhelm".Schon 1972 kam Ulrich Püschel an die Trierer Universität, ein Jahr später promovierte er. Weil seine Interesse der Sprache in Zeitung und Fernsehen galt, beteiligte er sich maßgeblich am Aufbau des Faches Medienwissenschaft, mit dessen Vertretern er bis heute eng zusammenarbeitet. Außerdem spezialisierte er sich auf Stilistik und verfasste hierzu zahlreiche Fachaufsätze. Während sich die Stilistik als Wissenschaft vor allem mit der Analyse von Texten beschäftigt, veröffentlichte Püschel daneben auch einen Ratgeber mit dem Titel "Wie schreibt man gutes Deutsch?", mit dem er sich an eine breitere Öffentlichkeit wandte.Nach der Abschiedsvorlesung durfte bei einem kleinen Empfang dann doch noch gefeiert werden. Persönliche Geschenke wollte Ulrich Püschel aber nicht haben. Er hatte statt dessen um eine Spende für die Trierer "Villa Kunterbunt" gebeten, die Einrichtung, die schwer erkrankten Kindern und deren Familien Hilfe leistet.

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