Abschuss und Ausstieg

Angesichts der hohen Wild-Population und der damit verbundenen starken Zunahme von Wildschäden hat die Kreisverwaltung einen Maßnahmenkatalog erstellt. Abschussprämien, wie etwa im Kreis Cochem-Zell, soll es nicht geben. Der Kreistag Trier-Saarburg hat gestern beschlossen, zum 31. Dezember 2008 aus der Flugplatz Bitburg GmbH auszusteigen. Damit wird die bereits im Sommer ausgesprochene Kündigung bestätigt.

Trier-Saarburg. So weit wie der Kreis Cochem-Zell möchte die Kreisverwaltung Trier-Saarburg nicht gehen. Der dortige Kreistag hatte angesichts der starken Zunahme der Schwarzwild-Population und damit der Schäden in Landwirtschaft und Weinbau beschlossen, den Jägern Prämien für erlegte Frischlinge zu zahlen.

"Wir versuchen, das Problem mit einer stärkeren Kontrolle und Vertragsstrafen in den Griff zu bekommen", sagt Landrat Günther Schartz, "eine Abschussprämie fassen wir zurzeit nicht ins Auge." Auf Antrag der SPD-Fraktion hat sich der Kreistag gestern mit dem Thema Wildschäden befasst (Bericht folgt).

Seit Oktober finden im gesamten Landkreis revierübergreifende Treibjagden und Einzeltreibjagden statt. Die Streckenergebnisse von Oktober und November sollen Mitte Dezember vorgelegt werden. Bis Oktober 2008 war kreisweit 1854 Stück Schwarzwild geschossen worden, das sind 409 Abschüsse mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Der Maßnahmenkatalog der Kreisverwaltung sieht unter anderem eine Klausel bei neuen Pachtverträgen vor, wonach Vertragsstrafen drohen, wenn die jährlich vereinbarten Abschusszahlen nicht eingehalten werden. Die Gelder sollen zur Verhütung von Wildschäden eingesetzt werden.

Die Kreisverwaltung will alle Jagdvorsteher anschreiben, um zu ermitteln, wie viele Wildschäden in diesem Jahr in den Jagdbezirken vorkamen. In einer Hegering-Besprechung am heutigen Dienstag soll zudem geplant werden, wo und wann in nächster Zeit Jagden, auch revierübergreifende, stattfinden sollen. Insbesondere soll auf eine nachhaltige Reduzierung des Schwarzwild-Bestandes gedrängt werden; Ziel ist es, den Frischlings-Bestand um mindestens 80 Prozent zu reduzieren.

Außerdem soll den Jagdvorständen nahegelegt werden, in die Jagdpachtverträge eine Klausel über die Nachweispflicht der abgeschossenen Tiere aufzunehmen. Im Rotwildring Osburg/Saar werden auf freiwilliger Basis bereits solche Nachweise erbracht.

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