Ärger in der neuen Heimat

TRIER. (len) Erst ein Spiel, dann ein Buch: Als Gesellschaftsspiel ist "Die Siedler von Catan" ein voller Erfolg. Nun gibt es das Buch zum Spiel. Rund 50 Besucher kamen zu der Lesung der Autorin Rebecca Gablé in der Buchhandlung Interbook.

Die Füße hochlegen, eine Tasse heißen Tee dazu: Rechtzeitig zur kalten Jahreszeit ist der neue Roman von Rebecca Gablé er-schienen. Die Handlung ist fiktiv, hat aber ein reales Vorbild: die Wikinger. In Trier las die Schriftstellerin Passagen aus dem Buch vor und führte den Lesern die Reise der Helden des Romans auf die Insel Catan vor Augen."Bei Schicksalsschlägen leide ich schon mit"

Im Anschluss an die Lesung beant-wortete Gablé Fragen der Zuhörer. "Je später es wird, umso kreativer werde ich", erklärte sie auf die Frage, wann sie am liebsten arbeite. "Leiden Sie mit ihren Hauptfiguren?", wollte ein Leser wissen. "Das hängt davon ab, wie sehr mir eine Figur ans Herz gewachsen ist", antwortete die Schriftstellerin. "Bei Schicksalsschlägen leide ich schon mit. Das sind immerhin Figuren, mit denen ich zwei Jahre lang lebe."Rebecca Gablé legt viel Wert auf die Korrektheit der Fakten in ihren Büchern - auch wenn sich die Handlung wie bei "Die Siedler von Catan" nicht an einer wahren Geschichte orientiert. Bevor sie mit dem Schreiben beginne, re-cherchiere sie erst zwei bis drei Monate, erzählte die Autorin. "Ich recherchiere dann beim Schreiben weiter, der gesamte Prozess dauert etwa zwei Jahre."Vor ihrer Karriere als Schriftstellerin studierte die Autorin Literaturwissenschaft, Sprachgeschichte und Mediävistik an der Universität Düsseldorf und arbeitete dort als Dozentin für mittelalterliche englische Literatur. Bekannt wurde Gablé mit Historienromanen, die im mittelalterlichen England spielen. "Die Siedler von Catan" hingegen ist in der Welt der Wikinger angesiedelt. Das gleichnamige Spiel verwendete die Schriftstellerin als Ideengeber. Der Autor des Spiels, Klaus Teuber, hatte 2000 auf der Buchmesse für das Projekt geworben.Etwa drei Millionen Mal verkaufte sich das 1995 erschienene Gesell-schaftspiel "Die Siedler von Catan" allein in Deutschland. Zahlreiche Erweiterungssets und Um-setzungen der Spielidee in andere Szenarien befriedigen die Bedürf-nisse der Fans und lassen beim Verleger die Kasse klingeln.Viel mehr als den Titel hat das Buch mit dem Spiel nicht gemein. Um die fiktive Insel Catan schreibt Gablé einen Roman, in dem es um den Aufbruch aus der Heimat, die Neubesiedelung von Land und die Sorgen, Nöte und Streitigkeiten der Menschen geht.Die Bewohner des Küstendorfes Elasund sehen sich durch die Überfälle räuberischer Nachbarn in ihrer Existenz bedroht. Mit neun Schiffen stechen die Helden des Buchs, die beiden Ziehbrüder Candamir und Osmund, zusammen mit der Dorfgemeinschaft in See. Ein Sturm treibt die Auswanderer vor die Küste der Insel Catan - die zunächst als Paradies auf Erden erscheint. Doch auch hier müssen die Siedler Streitigkeiten aus der alten Heimat und neue Konflikte austragen.Für ihre Fans brachte Rebecca Gablé eine Überraschung mit nach Trier. Sie arbeite an einer Fortsetzung der Geschichte von Robin, dem Helden des Romans "Das Lächeln der Fortuna". Gable: "Unter Umständen wird es sogar eine Trilogie."

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